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MOSAIK Jugendpreis

Der MOSAIK Jugendpreis – mit Vielfalt gegen Rassismus wird seit 2015 jährlich von der Landeshauptstadt München (Stelle für Interkulturelle Arbeit und Pädagogisches Institut) und der Stadt Nürnberg im Gedenken an die bayerischen Opfer der Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) verliehen.

Ausgezeichnet werden Projekte von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in München und Nürnberg, die sich gegen (Alltags-)Rassismus und für einen respektvollen Umgang aller Menschen in der Stadt sowie für interkulturellen Dialog und Begegnung einsetzen.

Die Preisverleihung findet jeweils am 21. März, dem Internationalen Tag gegen Rassismus, statt – abwechselnd in München und in Nürnberg.

Hintergrund
Mehr als 13 Jahre lang konnte die rechtsextreme terroristische Vereinigung „Nationalsozialistischer Untergrund“ mordend und raubend durch Deutschland ziehen, ohne dass ihr die Ermittlungsbehörden auf die Spur gekommen wären und ohne dass die rassistische Motivation der Taten erkannt und anerkannt wurden. Die Enthüllungen und Erkenntnisse darüber sind beschämend.
Allein in Nürnberg und München wurden in dieser Zeit fünf Menschen ermordet:

  • Enver Şimşek, 11. September 2000, Nürnberg
  • Abdurrahim Özüdoğru, 13. Juni 2001, Nürnberg
  • Habil Kılıç, 29. August 2001, München
  • Ismail Yaşar, 9. Juni 2005, Nürnberg
  • Theodoros Boulgarides, 15. Juni 2005, München.

Sie wurden Opfer aus einem einzigen Tatmotiv heraus, nämlich menschenverachtendem Rassismus. Dies wurde von den Ermittlungsbehörden, aber auch in der öffentlichen Berichterstattung, nicht erkannt oder weitgehend ausgeblendet. Stattdessen wurden die Angehörigen der Opfer – zusätzlich zu dem Leid, das sie durch die schrecklichen Gewalttaten erfahren hatten – lange Zeit selbst als Täter*innen verdächtigt und dadurch zusätzlich traumatisiert.

Auch mehrere Untersuchungsausschüsse und der NSU-Prozess vor dem Oberlandesgericht München lieferten keine ausreichende Antwort auf die Frage, wie es dazu kommen konnte.

Die Städte München und Nürnberg sind sich ihrer Verantwortung bewusst, die ungeheure Brutalität der Mordserie des NSU, aber auch den Nährboden, der sie ermöglicht hat, öffentlich in den Blick zu nehmen.

Mit dem MOSAIK Jugendpreis wollen sie ein Zeichen der gesellschaftlichen und politischen Ächtung neonazistischer Gewalt und von alltäglichen Formen von Diskriminierung, insbesondere Rassismus, setzen und einen Beitrag zur Prävention leisten.

Wer kann sich bewerben?

Jugendliche und junge Erwachsene bis zum Alter von 25 Jahren mit Wohnsitz in München oder Nürnberg können sich als Einzelpersonen oder als Gruppen für den Preis bewerben.

Was kann ausgezeichnet werden?

Es werden Projekte ausgezeichnet, die sich gegen (Alltags-)Rassismus und für ein respektvolles Miteinander aller Menschen in der Stadt sowie für interkulturellen Dialog und Begegnung einsetzen. Die Projekte sollen sowohl aktuell als auch nachhaltig angelegt sein.
Die bereits durchgeführten Projekte können aus allen gesellschaftlichen Bereichen sein – z.B. Schule, Hochschule, Ausbildungsplatz, Verein oder auch privat.
Willkommen sind geeignete Musik-, Film, Kunst-, oder Sportprojekte ebenso wie z.B. Begegnungs- oder Bildungsprojekte oder auch Projekte mit Neuen Medien, etwa im Internet.

Welche Preise werden vergeben?

Der MOSAIK Jugendpreis wird durch die beiden Städte München und Nürnberg ausgeschrieben. Die Anzahl der vergebenen Preise und die Höhe des jeweils zugesprochenen Preisgeldes werden von der Jury festgelegt. Insgesamt beträgt das Preisgeld pro Jahr 9.000 €.

Hinweis zur Bewerbung

Die Bewerbung kann formlos eingereicht werden. Sie soll eine Projektbeschreibung und eine Begründung der Preiswürdigkeit beinhalten.

Termine

Die Preisverleihung findet jeweils am 21. März statt (Internationaler Tag gegen Rassismus) – abwechselnd in München und Nürnberg. Bewerbungsschluss ist jeweils im Herbst des Vorjahres.

Jurymitglieder

Die Entscheidung erfolgt durch eine unabhängige Jury, bestehend aus

  • Angehörigen der von den Morden des NSU in Nürnberg und München betroffenen Familien
  • jeweils einer Vertretung des Migrationsbeirates München und des Integrationsrates Nürnberg
  • drei Jugendlichen aus München und zwei Jugendlichen aus Nürnberg
Bisherige Preisträger*innen

Auf der Internetseite www.muenchen.de/mosaik-jugendpreis finden Sie die Preisträger*innen der letzten Jahre.

Kontakt

Landeshauptstadt München
Sozialreferat, Stelle für interkulturelle Arbeit, Franziskanerstraße 8, 81669 München:
Nilüfer Pekince, Tel.: 089-233-334 37, Fax: 089-233-334 53, n.pekince(at)muenchen.de

RBS, PI-ZKB, Fachdienst Politische Bildung, Ledererstraße 19, 80331 München: Michael Schneider-Velho, m.schneidervelho(at)muenchen.de und Diana-Sandrine Kunis, dianasandrine.kunis(at)muenchen.de

Stadt Nürnberg
Menschenrechtsbüro Fünferplatz 1, 90403 Nürnberg
Helga Riedl, Tel.: 0911-231 50 15 Fax: 0911-231 30 40
helga.riedl(at)stadt.nuernberg.de
www.menschenrechte.nuernberg.de

Pädagogisches Institut – ZKB
Michael Schneider-Velho – E-Mail: m.schneidervelho(at)muenchen.de

Weitere Informationen unter www.muenchen.de/mosaik-jugendpreis

Politische Bildung – Kontakt

Auf der Kontakt-Seite finden Sie die Kontaktdaten aller Mitarbeiter*innen.