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zwei handflaechen mit weltkarte bemalt, vor wolkigem himmel

Themenschwerpunkte

Fachliche Schwerpunkte der Politischen Bildung am Pädagogischen Institut – Zentrum für kommunales Bildungsmanagement liegen in den Themenfeldern Menschenrechts- und Demokratiebildung, Migrationspädagogik und diskriminierungskritische Bildung sowie Bildung für nachhaltige Entwicklung, Globales Lernen und Umweltbildung.

Mit diesen Schwerpunkten unterstützt der Fachdienst Politische Bildung die Bildungseinrichtungen dabei,

  • die Einübung der Menschenrechte und einer Praxis demokratischen Handelns zu fördern,
  • Vielfalt zu leben und zu gestalten und dabei Diskriminierung, insbesondere Rassismus, professionell entgegenzuwirken,
  • mit jungen Menschen eine Vision und Gestaltungskompetenzen für das Leben in einer gerechteren und zukunftsfähigen Welt zu entwickeln.
Schwerpunkt Menschenrechts- und Demokratiebildung

„Die Würde des Menschen ist unantastbar“

(Grundgesetz, Artikel 1)

„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.“

(Vereinte Nationen – Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, Artikel 1)

Die Würde des Menschen ist keine Meinung, sondern Grundlage der freiheitlich-demokratischen Wertegemeinschaft, die sich damit eindeutig dazu bekennt, dass alle Menschen, ganz unabhängig von deren Wohnort, Herkunft, Geschlecht, Aussehen, sexueller Identität, sozio-ökonomischem Status oder Gesundheitszustand, gleich viel wert sind.

In engem Zusammenhang mit dem Begriff der Menschenwürde stehen die Menschenrechte. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte wurde vor 75 Jahren von der UN-Vollversammlung verabschiedet – der Begriff der Menschenwürde steht gleich im ersten Artikel. Menschenrechte schützen die Menschenwürde – sie gelten deshalb für alle Menschen und sind nicht verhandelbar. Sie sind unteilbar, unveräußerlich und universell. Jedem Menschen – jederzeit und überall – sollen sie zuteil werden.

Demokratie und Menschenrechte können nur miteinander verwirklicht werden. Im Rahmen von Demokratieerziehung und Politischer Bildung kommt deshalb der Menschenrechtsbildung eine ganz besondere Bedeutung zu. Mit der Einübung demokratischen Handelns ist es notwendig, das Verständnis und die Bedeutung der Menschenrechte immer wieder zu erneuern, zu schärfen und zu konkretisieren.

Menschenrechts- und Demokratiebildung sind sowohl Grundprinzip als auch thematischer Schwerpunkt der Veranstaltungen des Fachdienstes Politische Bildung am Pädagogischen Institut – sowohl für Erwachsene als auch für Schüler*innen. Zugleich bilden sie die Basis der anderen Schwerpunkte: Diskriminierungskritische Bildung, Bildung für nachhaltige Entwicklung und Globales Lernen.

Weiterführende Links:

  • Fortbildungen im Bildungsprogramm (Suchbegriff “Demokratie” oder Themenpfad “Internationale und Politische Bildung”)
  • Materialien, Medien, Handreichungen und Fortbildungen zum Thema Demokratiebildung und Verfassungsviertelstunde: hier klicken
  • Fortbildungen, Materialien, Beratung zu Folgen von Krieg und globalen Krisen: hier klicken
Schwerpunkt Migrationspädagogik und Diskriminierungskritische Bildung

Das gemeinsame Leben und Lernen mit Menschen aus verschiedenen Lebenswelten, unterschiedlichen Lebensgeschichten und Migrations-, Sprach- und Glaubenserfahrungen sind für die meisten Münchner Kinder und Jugendlichen inzwischen zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Vielfalt macht ihren Lebensalltag aus – in der Familie, der Kita, der Schule und der Freizeit.

Dementsprechend gehört es auch zu den Grundaufgaben zeitgemäßer Schulen und Kindertageseinrichtungen in einer modernen Metropole wie München, die (nicht nur) migrationsbedingte Diversität als Selbstverständlichkeit und Chance zu sehen, Unterricht entsprechend zu gestalten und Schule diskriminierungs- (insbesondere auch rassismuskritisch) zu gestalten.

Der Fachdienst Politische Bildung unterstützt die Bildungseinrichtungen dabei, Vielfalt noch bewusster zu leben, die Alltagspraxis entsprechend differenz-, macht- und kontextsensibel zu gestalten und allen Formen von Diskriminierung, insbesondere Rassismus, auf individueller und institutioneller Ebene entgegenzuwirken.

Angebote

Neben der Zusatzqualifikation »Schule der Vielfalt« und diversen Fortbildungen für Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter*innen bieten wir den Münchner Schulen dazu Beratung und Unterstützung sowie eine Auswahl an Methoden, Materialien und Medien im Bereich vielfaltsbewusste und diskriminierungskritische, insbesondere rassismuskritische Bildung an.

Darüber hinaus ist die Regionalkoordination München des Netzwerks »Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage« bei uns angesiedelt und wir vermitteln und veranstalten auch zu diesem Themenfeld Workshops und Seminare zur Bildungsarbeit mit Schüler*innen.

Im Bildungsprogramm  finden Sie entsprechende Veranstaltungen über den Suchbegriff “Diskriminierung” bzw. die Themenpfade “Pädagogik der Vielfalt” und “Internationale und Politische Bildung”

Siehe auch:

  • Informationen, Materialien, Fortbildungen zu Vielfalt, Diskriminierungskritischer Bildung, Inklusion: hier klicken
  • Symposium “Vielfalt leben – Zukunft gestalten” (Dokumentation): hier klicken
Schwerpunkt Bildung für nachhaltige Entwicklung / Globales Lernen / Umweltbildung

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)

Erwachsene, Jugendliche und Kinder sollen in die Lage versetzt werden, angesichts der aktuellen politischen, ökonomischen, sozialen und ökologischen Herausforderungen, Verantwortung für die Auswirkungen des eigenen Handelns auch auf künftige Generationen und das Leben in anderen Weltregionen zu übernehmen und gute Entscheidungen für die Zukunft zu treffen.

BNE fördert interdisziplinäres Lernen, das Verstehen komplexer Zusammenhänge, Systemdenken, Gestaltungskompetenzen, Dialogfähigkeit und Orientierungswissen.
Sie stärkt Menschen darin, Verantwortung zu übernehmen und aktiv an einer gerechten, solidarischen und nachhaltigen Gesellschaft mitzuwirken – global und lokal.

Bildung für nachhaltige Entwicklung - Ursprung und Bedeutung

Die Entstehung von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)

Rio 1992 – Der Beginn einer globalen Verantwortung
Beim Weltgipfel der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro (1992) – dem sogenannten Erdgipfel – einigten sich Vertreter*innen aus 178 Ländern auf das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung (sustainable development).
Erstmals wurde weltweit anerkannt, dass die ökologische Tragfähigkeit des Planeten, (welt)gesellschaftliche Gerechtigkeit und wirtschaftliche Entwicklung untrennbar miteinander verbunden sind. Nachhaltige Entwicklung bedeutet damit: globale Verantwortung übernehmen, Ressourcen gerecht teilen und Entwicklungschancen für alle Menschen sichern – im Sinne der Menschenrechte.
Wichtige Ergebnisse waren die Rio-Deklaration, die Agenda 21 sowie drei internationale Abkommen zu Klimaschutz, Biodiversität und Wüstenbekämpfung. Sie bilden bis heute die Grundlage einer globalen Umwelt- und Entwicklungspolitik, die auf eine gerechte Weltgesellschaft zielt.

Rio+10 – Johannesburg 2002 und die UN-Dekade BNE
Zehn Jahre später bekräftigte der Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung in Johannesburg (2002), dass Bildung der Schlüssel zu gesellschaftlichem Wandel ist. Bildung befähigt Menschen, soziale Verantwortung zu übernehmen, kritisch zu denken und aktiv an einer gerechten, friedlichen und nachhaltigen Zukunft mitzuwirken.
Daraufhin erklärte die UN-Generalversammlung die Jahre 2005 bis 2014 zur Weltdekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE). Die UNESCO übernahm die weltweite Koordination, in Deutschland lag die Umsetzung bei der Deutschen UNESCO-Kommission in Bonn.

Ziele der UN-Dekade BNE
Die Dekade hatte das Ziel, die Prinzipien nachhaltiger Entwicklung in alle Bildungsbereiche und Altersstufen zu integrieren.
Im Mittelpunkt stand die Erkenntnis, dass das Handeln jedes einzelnen Menschen Auswirkungen auch auf andere Lebensrealitäten weltweit hat.
BNE soll dazu befähigen, Verantwortung für eine gerechte (Welt-)Gesellschaft zu übernehmen, globale Gerechtigkeit zu fördern und Entscheidungen im Bewusstsein der Menschenrechte zu treffen.
Die Regierungen der UN-Mitgliedstaaten wurden aufgefordert, Nachhaltigkeit als Leitprinzip in ihre Bildungssysteme und -strategien einzubetten, die Öffentlichkeit zu sensibilisieren und dabei zivilgesellschaftliche Akteure aktiv einzubeziehen.

Vom globalen Leitbild zur lokalen Umsetzung

BNE – vom globalen Leitbild zur lokalen Umsetzung

Aufbauend auf der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (2005–2014) initiierte die UNESCO 2015 das Weltaktionsprogramm BNE (2015–2019). Ziel war es, die in der Dekade angestoßenen Impulse dauerhaft in den Bildungssystemen der Mitgliedsstaaten zu verankern und BNE strukturell weiterzuentwickeln – von der frühen Bildung bis zur Erwachsenenbildung.

Parallel verabschiedeten die Vereinten Nationen im Jahr 2015 die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Sie bildet mit ihren 17 globalen Zielen (Sustainable Development Goals, SDGs) den internationalen Rahmen für eine gerechte, friedliche und zukunftsfähige Welt. Bildung spielt eine Schlüsselrolle, um diese Ziele zu erreichen.

Die SDGs greifen zentrale Herausforderungen unserer Zeit auf – von Klimaschutz, Armutsbekämpfung und Ernährungssicherheit über Gesundheit, Bildung, Gleichstellung und globale Solidarität bis hin zum nachhaltigen Umgang mit (und Zugang zu) natürlichen Ressourcen wie Wasser und Meer, Boden und Wald sowie um Biodiversität. Auch Arbeitsbedingungen, Konsum und Wirtschaft, Energieverbrauch, Infrastruktur und Mobilität sowie das Thema Frieden und Gerechtigkeit stehen dabei im Fokus.

Informationen zu den SDGs: siehe https://sdgs.un.org/goals bzw. https://unric.org/de/17ziele .

Nach Abschluss des Weltaktionsprogramms (2019) wurde 2020 das neue UNESCO-Programm „BNE 2030“ gestartet. Es führt die Arbeit bis 2030 fort, im Einklang mit der Agenda 2030 – und legt den Fokus noch stärker auf die Transformation von Gesellschaften im Sinne der SDGs.

Diese Ziele fordern weltweit – und auch auf kommunaler Ebene – entschlossenes Handeln.

Die Stadt München hat die Agenda 2030 mit ihrer „BNE-Vision München 2030“ in lokale Bildungs- und Entwicklungsstrategien übersetzt. Damit wird Bildung für nachhaltige Entwicklung als Querschnittsaufgabe in städtischen Einrichtungen, Schulen und Netzwerken verankert – mit dem Ziel, nachhaltiges Denken und Handeln zu stärken und im Alltag erfahrbar zu machen.

BNE, Globales Lernen und Umweltbildung

BNE, Globales Lernen, Umweltbildung

Im Zusammenhang mit einer Bildung für nachhaltige Entwicklung sind auch Globales Lernen und Umweltbildung wichtige pädagogische Ansätze.

  • Globales Lernen versteht sich als pädagogische Antwort auf Globalisierungsprozesse. Es unterstützt junge Menschen dabei angesichts der komplexen Herausforderungen in einer zunehmend globalisierten Welt Orientierung für das eigene Leben zu finden und eine Vision für ein gutes Leben und Zusammenleben aller Menschen in einer zukunftsfähigen und gerechteren Welt zu entwickeln.
  • Umweltbildung soll das Bewusstsein für die Natur und Umwelt schärfen und die Bereitschaft, für die Natur um ihrer selbst willen einzustehen, erhöhen.

Bei den Veranstaltungen des Pädagogischen Instituts – Zentrum für kommunales Bildungsmanagement in diesem Bereich geht es sowohl um eine Reflexion der eigenen Haltung als auch um die Erarbeitung theoretischen Wissens und möglicher Handlungsalternativen.

Insbesondere ist auch hier eine diskriminierungskritische Perspektive bedeutsam: Wie können Bildungsangebote zum Globalen Lernen bzw. zu einer Bildung für nachhaltige Entwicklung vorurteilsbewusst, diskriminierungs- und kolonialismuskritisch gestaltet werden (z.B. im Hinblick auf Inhalte, Methoden, Kommunikation, Materialien und Medien)?

Angebote

  • Fortbildungsveranstaltungen für Schulleitungen, Lehrkräfte, Erzieher*innen, Sozialpädagog*innen zu BNE-Themen und Themen des Globalen Lernens – mit Methodentraining und praktischen Hilfen
  • mehrtägige Module zu systemischem Denken und erfahrungsbezogenen Methoden (“Gestaltungskompetenzen für eine nachhaltige Entwicklung”)
  • Beratung und Unterstützung bei Schulprojekten, Schulpartnerschaften und Schulveranstaltungen
  • finanzielle Zuschüsse/Projektmittel für Münchner Schulen (für schulische Veranstaltungen bzw. kleinere Projekte). Das Antragsformular finden Sie hier.  
  • Organisation von Veranstaltungen für Schüler*innen mit qualifizierten Referent*innen zu BNE und Globalem Lernen 

Weiterführende Links

Zum Fachdienst Politische Bildung: www.pi-muenchen.de/politischebildung

Politische Bildung – Kontakt

Auf der Kontakt-Seite finden Sie die Kontaktdaten aller Mitarbeiter*innen.