Erstellung eines CO₂-Fußabdrucks (CO₂-Bilanz / Carbon Footprint)
Durch die Erstellung eines CO₂-Fußabdrucks erhalten Sie einen umfassenden Überblick über die standortspezifischen Verbräuche und Emissionen Ihrer Schule oder Kita. Damit lassen sich wirksame Stellschrauben zur Reduktion von klimaschädlichen Emissionen erkennen.
Hintergrund
Die Landeshauptstadt München (LHM) strebt an, bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu sein. Das bedeutet, dass bis 2035 nur noch geringfügig Treibhausgase ausgestoßen werden sollen (0,3 t pro Kopf im Jahr). Die Stadtverwaltung soll dieses Ziel bereits 2030 erreichen. Dabei kommt Schulen und Kitas eine besondere Bedeutung zu.
Zum einen zählen gerade Schulgebäude und Kindertageseinrichtungen zu den größten Energieverbrauchern der öffentlichen Hand. Der Ausstoß von Treibhausgasen kann dort reduziert werden, wenn alle Beteiligten Strom, Heizenergie und Wasser einsparen sowie Müll vermeiden. Durch nachhaltige Mobilität, bewusste Ernährung usw. lassen sich weitere Emissionen reduzieren. Zum anderen bieten Schulen und Kitas als Orte des Lernens einen guten Raum, um Kinder und Jugendliche früh für den Klimaschutz zu begeistern und sensibilisieren. Daneben tragen die Kinder und Jugendlichen den Klimaschutzgedanken auch als Multiplikator*innen in ihre Familien hinein und sind Entscheidungsträger*innen der Zukunft. Umweltbildungsarbeit und die Motivation der Kita- bzw. Schulgemeinschaft stellen eine wichtige Basis dar. Gemeinsam und mit Spaß können Ideen und Erfahrungen im Umgang mit Energie und Wasser gesammelt und ein Beitrag zum Klima- und Umweltschutz geleistet werden.
Viele Unternehmen erstellen bereits jährliche CO₂-Bilanzen; auch die LHM hat bereits 2019 einen Carbon Footprint für die städtische Verwaltung erstellen lassen.
Mitmachen
Mit der Erstellung eines CO₂-Fußabdrucks erhalten Sie eine Übersicht, aus welchen Bereichen die Treibhausgas-Emissionen Ihrer Schule bzw. Kita stammen und welchen Anteil sie an der CO₂-Gesamtbilanz haben. Dies ist eine wichtige Grundlage, um zu erkennen, wo das höchste Einsparpotenzial besteht und entsprechend geeignete Klimaschutzmaßnahmen zu ergreifen.
Für Schulen und Kitas besteht die Möglichkeit, den „Schools for Earth“ CO₂-Schulrechner kostenfrei zu nutzen. Diesen hat Greenpeace e. V. gemeinsam mit dem Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) und mit bundesweiter Unterstützung von 15 Pilotschulen konzipiert. Damit können online die Verbrauchsdaten eingetragen werden. Die errechneten Emissionsmengen werden zusätzlich in Grafiken dargestellt. Auch in den folgenden Jahren können Sie in Ihrem einrichtungsspezifischen Account weitere Klimabilanzen anlegen und so die Wirkung Ihrer Klimaschutzmaßnahmen für die ganze Schulfamilie sichtbar machen.
Bevor Sie mit der Durchführung des CO₂-Fußabdrucks ihrer Einrichtung beginnen, haben Sie die Möglichkeit bei einer Einstiegsveranstaltung den CO₂-Rechner kennenzulernen und weitere Informationen zu erhalten. Bei der Erstellung der Bilanz werden Sie durch das Software-Tool mit Ausfüllhinweisen und nützlichen Tipps geleitet. Darüber hinaus können sich Sie durch bereitgestellte Materialien bei der Datensammlung unterstützen lassen. Alle zwei Wochen gibt es zudem die Möglichkeit bei einer Online-Fragestunde teilzunehmen.
Der CO2-Rechner wurde ursprünglich für Schulen entwickelt, daher wird häufig noch das Wording “Schulrechner” verwendet. Da er aber ebenso für Kindertagesstätten geeignet ist, wird er inzwischen auch erfolgreich von Kitas benutzt. Demnächst wird eine eigene Kita-Version des Rechners verfügbar sein.
Schools for Earth – Allgemeines & Materialien: Das Projekt bietet mit dem Whole School Approach einen ganzheitlichen Ansatz zur Entwicklung der eigenen Schule mit dem Ziel der Klimaneutralität und der festen Verankerung einer ambitionierten Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE).
CO₂-Schulrechner von Greenpeace: Greenpeace e. V. und das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) haben diesen Klimafußabdruck-Rechner konzipiert, den Sie kostenlos nutzen können, um eine Klimabilanz Ihrer Schule zu erstellen.
Schools for Earth Community-Plattform: Online-Plattform zur Vernetzung und Austausch mit anderen aktiven (Pilot-)Schulen (Neuregistrierungen sind nur auf Einladung möglich. Bitte wenden Sie sich per E-Mail an elisabeth.spohn-benzinger@greenpeace.org).
Klimaschule Bayern: Klimaschule Bayern möchte den Klimaschutz voranbringen. Die Seite bietet Hilfen und Unterstützungsangebote, wie Schulen ihren individuellen Weg zur zertifizierten Klimaschule gehen können, u. a. über Zehn Schritte zur Klimaschule Bayern.
Im Rahmen einer Einführungsveranstaltung am 05.10.2022 wurde das Projekt „Schools for Earth“ vorgestellt. Die dazugehörige Präsentation steht Ihnen hier zur Verfügung.
Digitale Sprechstunde CO2-Schulrechner – jeden zweiten Mittwoch
Möchten Sie beim Einstieg zur Bilanzierung Ihrer Einrichtung mit dem CO2-Rechner unterstützt werden? Haben Sie eine spezielle Frage oder möchten Sie Ihre Erfahrungen/Feedback teilen?
Die digitale Sprechstunde findet alle zwei Wochen immer von 17.00 – 18.00 Uhr statt. Die nächsten Termin sind:
- Mittwoch 17.5.2023
- Mittwoch 31.5.2023
- Mittwoch 14.6.2023
- Montag 26.6.2023
- Mittwoch den 2.8.2023
(Juli Sommerpause Sprechstunden)
Teilnehmen: Zoom Meeting
Meeting-ID: 847 2440 8044
Kenncode: z6nhC7
Unabhängig von dieser Sprechstunde können Sie sich auch jederzeit mit Ihrem Anliegen persönlich melden bei sarah.trabazo-neff@posteo.de und einen individuellen Termin vereinbaren.
„Schools for Earth“ Community Call – alle 6 Wochen
Alle sechs Wochen treffen sich Schulen bundesweit zu einem digitalen Austausch von Neuigkeiten und Praxistipps rund um „Schools for Earth“. Diesmal auf dem Programm: zwei Schulen, die von ihren Erfahrungen berichten – wie sie ihre Klimaschutzanliegen direkt ins Büro des Bürgermeisters gebracht haben und wie sie die Treibhausgasemissionen (ohne investive Maßnahmen) um 35% senken konnten. Außerdem: Neuigkeiten und Terminhinweise, z. B. zur Erweiterung des CO2-Schulrechners, zur Public Climate School, zum Buy nothing day oder zur Schüler*innen-Förderung… Lehrkräfte, Schulleitungen, Schüler*innen, Eltern – alle sind herzlich eingeladen, dabei zu sein!
Tipps zur Beschaffung von Daten
Bilanzierungsjahr: Wir empfehlen als Bilanzierungsjahr das Jahr 2022 festzulegen.
Falls Ihre Liegenschaft von mehreren Einrichtungen genutzt wird, ist eine prozentuale Aufteilung der Flächen, Verbräuche, Abfallaufkommen, Beschaffungen etc. auf Grundlage der Schüler*innenzahl sinnvoll.
Benötigte Daten: Baujahr, Energiebezugsfläche [m²] bzw. Heizfläche [m²].
Diese Informationen können aus dem Energieausweis abgelesen werden, der im Eingangsbereich des Gebäudes ausgehängt sein sollte.
Benötigte Daten: Wärmeenergie und Stromverbrauch [kWh/Jahr], Wasserbrauch [m³/Jahr].
Verbrauchsdaten können beim RBS per Mail an energiesparen.rbs@muenchen.de abgefragt werden.
Die Landeshauptstadt München bezieht an allen Liegenschaften Ökostrom, ungeachtet des Anbieters oder Tarifs wird im Berechnungstool mit dem Emissionsfaktor für den Bundesmix bilanziert.
Benötigte Daten: Restmüll [m³/Jahr] / Abfalltrennung.
Abfalldaten werden zentral nur anhand der Containergrößen erfasst, daher wird empfohlen, eine genauere Ermittlung des Abfallaufkommens vor Ort durchzuführen. Zur Hilfestellung dient diese Checkliste.
Benötigte Daten: Papier (Frischfaser/Recycling) [Blatt/Jahr] / WC-Papiere (Rollen/Handtücher) [Verbrauch/Jahr].
Informationen zu vergangenen Bestellungen können beispielsweise über das Sekretariat eingeholt werden.
Benötigte Daten: Schulessen (Fleisch/vegetarisch), Bio-Anteil, Abfallverwertung [kg/Jahr] / Kiosk (Fleisch/vegetarisch/vegan), Bio-Anteil [kg/Jahr].
Es wird eine Abfrage bei Mensa- und/oder Kioskbetreiber empfohlen.
Benötigte Daten: Anreise [PKM/Jahr], Tagesausflüge / Klassenfahrten / Dienstreisen. Hierzu können Sie die zur Verfügung gestellte Erfassungstabelle nutzen.
Eine Mobilitätsumfrage innerhalb der Schulfamilie wird empfohlen. Hierzu können Sie den zur Verfügung gestellten Musterfragebogen und die Erfassungstabelle nutzen.
Kontakt
energiesparen.rbs@muenchen.de