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Geschlechtergerechte Schule

Hier finden Sie eine Fülle von Informationen sowie praktische Anregungen im Themenfeld Geschlechtergerechte Schule

Material zur Kampagne ''Schutz vor digitaler Gewalt''

Im Juli 2025 hat die Gleichstellungsstelle für Frauen der Stadt München eine Kampagne zum Schutz vor digitaler Gewalt veröffentlicht. Sie umfasst Plakate und Postkarten mit vier verschiedenen Motiven und Sprüchen. Die Kampagne ist Teil der Umsetzung des Münchner Aktionsplans gegen geschlechtsspezifische Gewalt. Weitere Informationen dazu finden sich auf der Website “Gleichberechtigung schützt vor Gewalt” der Gleichstellungsstelle für Frauen. Bezugnehmend auf diese Kampagne haben wir Unterrichtsmaterialien sowie Unterstützungs- und Beratungsangebote für Jugendliche und Lehrkräfte zusammengestellt.

Beratungs- und Unterstützungsangebote für Schüler*innen finden Sie auf der Seite des ZSPD – Außerschulische Hilfsangbote

Fachliche Empfehlung zum Einsatz des Materials im Unterricht:

  • Jede Karte steht für unterschiedliche Aspekte von digitaler Gewalt.
  • Diese können über das Schuljahr verteilt, fachübergreifend, z. B. jeweils in einer Doppelstunde behandelt werden.
  • Die Inhalte der jeweiligen Karten gehen fließend ineinander über und sind nicht getrennt voneinander zu betrachten

 Mögliche Hinführung: Die jeweilige Karte kann den Schüler*innen vorgestellt werden. Erste Assoziationen können gesammelt werden. Dies kann in einem Unterrichtsgespräch oder als Blitzrunde genutzt werden. Es bietet sich auch an, dass sich die Schüler*innen zu zweit über eine Postkarte / ein Plakat austauschen und ihre Assoziationen dann ins Plenum tragen.

Mögliche Vertiefung:
Betroffenheit der Schüler*innen aufnehmen: Die Lehrkraft erfragt, ob die Schüler*innen bereits mit dem Thema in Berührung gekommen sind, beispielsweise, weil sie sich um jemanden, den sie kennen Sorgen gemacht haben.
Brainstorming mit den Schüler*innen: Was müsste zu diesem Thema wissen, um sich schützen zu können? (Präventive Aspekte)
Was brauchen Betroffene in solchen Situationen? Wo könnten betroffene Personen Unterstützung bekommen? (Aspekte der Intervention).
Durch den Einsatz von Unterrichtsmaterialien wird das Themas dann vertieft.
Die Beratungsfachkräfte der Schule sollten als Ansprechpartner*innen genannt werden, insbesondere wenn im Zuge der Thematisierung Fragen von Schüler*innen auftreten. Die Schüler*innen erhalten Links und Zugänge zu Beratungsstellen.

Girls in control –
Technikwissen schützt
vor digitaler Gewalt
... ein Bild von Dir?
Deine Bilder,
Deine Rechte!
Liebe kontrolliert
nicht ... Respekt
online und offline
Kein Grund sich zu
schämen – auch nicht
im Netz.

Links für Schüler*innen

  • Wie erstelle ich rechtssichere Screenshots: Ein rechtssicherer Screenshot muss neben dem Kommentar auch das Datum und die Uhrzeit des Kommentars sowie den (User-)Namen der*des mutmaßlichen Täter*in enthalten. Außerdem muss der Kontext ersichtlich sein, in dem der Kommentar gepostet wurde. → konkrete Anleitung für die unterschiedlichen Kanäle
  • Safer Sexting für Jugendliche: Anleitung der Landesmedienanstalt NRW
  • Projekt www.internet-abc.de: ist eine Initiative des Vereins Internet-ABC e. V., dem die Medienanstalten in Deutschland angehören. Es bietet Kindern im Alter von 5 bis 12 Jahren eine geschützte Umgebung, in der sie die grundlegenden Fertigkeiten für einen verantwortungsvollen und selbstbestimmten Umgang mit dem Internet erlernen können.

    Das Angebot ist sicher, werbefrei und nicht kommerziell. Unter anderem gibt es dort einen “Surf-Schein” für das Internet.

  • Cafe Netzwerk: Das Café Netzwerk ist die medienpädagogische Facheinrichtung des KJR. Es bietet Jugendlichen Medienkompetenz rund um PCs, Tablets, Smartphones und Spielkonsolen. Dabei stehen Computer, 3D-Drucker und VR-Brillen zum Ausprobieren sowie für den Multimediaeinsatz bereit. Jugendliche werden von pädagogischen Fachkräften beraten und unterstützt, um sich in den sozialen Medien zurechtzufinden. Im Café Netzwerk können Jugendliche zudem an vielfältigen, kreativen Make-IT sowie medienpädagogischen Angeboten teilnehmen.

Unterrichtsmaterialien

Links für Schüler*innen

  • Take It Down: Take it down ist ein kostenloser Dienst, der dabei hilft, die Online-Weitergabe von Nakt-, Teilnakt- oder sonstigen sexualisierten Fotos von minderjährigen jungen Menschen zu stoppen oder bereits weitergegebene Photos zu löschen.
    Die Anonymität der Hilfesuchenden ist gewährleistet. “Take It Down” ist ein Service des National Center for Missing & Exploited Children.

Unterrichtsmaterialien

  • Das Recht am eigenen Bild (K5/6, Planet Schule): Unterrichtseinheit für K5/ K6 
  • Das Recht am eigenen Bild (K7/8, DigiBits): In dieser Unterrichtsidee reflektieren die Schüler*innen, wie sie selbst gerne in der Öffentlichkeit gesehen werden wollen und worauf sie bei der Veröffentlichung eigener Bilder achten sollten. Sie erstellen Porträts, diskutieren mögliche Publikationswege und setzten sich mit Bild-, Persönlichkeits- und Urheberrechten auseinander.
  • Fotos im Internet – alles nicht so einfach (K6/7): Doppelstunde zum Themenfeld “Urheberrecht” und “Recht am eigenen Bild”.
  • Mebis: Unterrichtsmaterialien “Recht am eigenen Bild” für alle Jahrgangsstufen
  • Medienpaket LiebesLeben: »Sexualität und Medien – Da finde ich mich zurecht.«

    Für Jugendliche sind Online- und Offline-Welten eng miteinander verbunden. Auch Sexualität spielt dabei eine große Rolle. Die Methode dieses Moduls zeigt, wie Sexualitäten in den Medien dargestellt werden. Sie ermöglicht es, darüber ins Gespräch zu kommen, welche Chancen soziale Medien für die Kommunikation über sexuelle Themen mit sich bringen, aber auch, welche Probleme es dabei geben kann, zum Beispiel Cyber-Mobbing oder Grenzüberschreitungen. Jugendliche werden gestärkt, verantwortungsvoll und grenzwahrend miteinander umzugehen – analog und digital. Die Szenarien-Karten stehen in 3 Stufen zur Auswahl:
    •für Jugendliche ohne (sexuelle) Vorkenntnisse und Erfahrungen,Likes?, neue Freund*innen?, Flirten?, Bilderklau?, Mobbing?
    •mit geringen (sexuellen) Vorkenntnissen und Erfahrungen, Vertrauensbruch?
    •mit (sexuellen) Vorkenntnissen und Erfahrungen, Nacktbilder, Porno

Links für Schüler*innen

  • Gewalt in Teenagerbeziehungen: Informationen zu Gewaltformen und Gewaltdynamiken.
  • Was geht zu weit?: ist ein Projekt der Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen. Es informiert rund um die Themen Dating, Liebe, Respekt und Grenzen und liefert jede Menge wertvoller Tipps.
  • Padlet der pro familia Schwäbisch Hall: bietet Infos und Tipps für Jugendliche rund um die Themen Liebe, Beziehung, Körper und Sexualität
  • Persönliche Beratung: Der Kreisjugendring München Stadt betreibt in München das Jugendinformationszentrum (JIZ). Das Team des JIZ informiert und berät junge Leute im Alter von 14 bis 27 Jahren. Neu ist die Beratung „Geschlecht & Liebe“ zu allen Fragen rund um Sexualität, Beziehungen, Coming-Out etc.

    Unterrichtsmaterialien

Links für Schüler*innen

  • Hilfe-Portal Sexuelle Gewalt / Sexueller Missbrauch: Hilfe-Portal – bietet allen Menschen, auch Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit sich telefonisch oder online beraten zu lassen. online – schreib-olli
  • Ich werde mit Nacktbildern erpresst: Broschüre von klicksafe zum Umgang damit.
  • Digitale Gewalt im Netz: Die Seite klärt über sexualisierte Gewalt im Netz auf und greift dabei die Themen Cybergrooming, Cybermobbing, Sexting und Loverboys auf. Teenagerinnen werden direkt angesprochen und finden auch Tipps zu Schutzmaßnahmen und konkrete Beratungsangebote.

Unterrichtsmaterialien

Lernpaket LGBTIQ* Leben

Das Lernpaket: LGBTIQ* Leben unterstützt Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte dabei, geschlechtliche und sexuelle Vielfalt im Unterricht handlungsorientiert zu thematisieren. Mit praxisnahen Materialien, methodischen Vorschlägen und fundierten Hintergrundinformationen fördert das Paket eine diskriminierungsfreie und wertschätzende Lernumgebung.

Das Paket umfasst Hintergrundinformationen, Unterrichtsmaterialien und Methodenvorschläge, die an weiterführenden Schulen eingesetzt werden können. Ergänzend dazu stehen Fortbildungen und Beratungsangebote zur Verfügung. Das Lernpaket wird idealerweise durch einen Schulbesuch durch unsere Kooperationspartner*innen von diversity@school oder dem Aufklärungsprojekt München (siehe unten) ergänzt, kann aber auch einzeln eingesetzt werden.

Hinweis: Das Lernpaket steht derzeit lediglich in gedruckter Version in Form eines Ordners zur Verfügung; diesen senden wir Ihnen gerne auf Anfrage zu (siehe unten). Das Lernpaket wird derzeit umfassend überarbeitet und steht voraussichtlich zum Schuljahr 2025-26 in digitaler Form zur Verfügung.

Kontakt und weitere Informationen
Nachfolgend finden Sie alle Informationen zu den verschiedenen Möglichkeiten, das Lernpaket oder ergänzende Angebote zu nutzen:

  1. Wie bekomme ich das Lernpaket? Schreiben Sie eine E-Mail an folgende Adresse mit Informationen, wie Sie die das Lernpaket einsetzen möchten und wann Sie dieses benötigen: pizkb-lernpaket-queer@outlook.de
  2. Möchten Sie zum Lernpaket und zur Integration von Themen rund um geschlechtliche und sexuelle Vielfalt im Unterricht beraten werden? Schreiben Sie eine E-Mail an folgende Adresse mit Ihrem Anliegen und vereinbaren Sie einen Gesprächstermin oder erhalten Sie Informationen via E-Mail: pizkb-lernpaket-queer@outlook.de
  3. Wie organisiere ich einen Workshop? Wenden Sie sich direkt an unsere Kooperationspartner*innen, mit denen Sie einen Workshop für Ihre Klasse(n) organisieren können:
  4. Wie beantrage ich einen Kostenzuschuss für Workshops durch das Aufklärungsprojekt München oder diversity@school? Wenden Sie sich für die Beantragung mit Informationen zu Anzahl und Terminen der geplanten Workshops und durch welche*n Kooperationspartner*in diese durchgeführt werden an folgende Mailadresse: pizkb.sobi.rbs@muenchen.de

    WICHTIG: Der Kostenzuschuss steht nur Städtischen Schulen zur Verfügung und erfordert die Vor- und Nachbereitung durch das Lernpaket: LGBTIQ* Leben.

  5. Wie organisiere ich eine Lehrkräfteschulung, z. B. zur Einführung in das Lernpaket? Wenden Sie sich hierfür an folgende Mailadresse und schildern Sie Ihren konkreten Bedarf: pizkb-lernpaket-queer@outlook.de
Trans*, intergeschlechtliche und nicht-binäre Schüler*innen an den Münchner Schulen

Die Situation der Schüler*innen an den Münchner Schulen ist vielfältig und individuell. So sollen an den Münchner Schulen die Bedürfnisse jeder einzelnen Person so gut wie möglich erkannt werden, Berücksichtigung finden und Unterstützung erfahren. Um dies bewerkstelligen zu können, wurde der „Handlungsleitfaden für die städtischen Münchner Schulen zum Abbau und zur Prävention von Diskriminierung von trans*, intergeschlechtlichen und nicht-binären Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen“ erarbeitet. Er richtet sich an beschäftigte Lehrkräfte bei der Landeshauptstadt München und bietet eine Orientierungshilfe für das städtische Lehrpersonal bei auftauchenden Fragen. Damit kann für die Lehrkräfte eine Handlungssicherheit geschaffen werden.

Trans*, intergeschlechtliche und nicht binäre Personen sind in ihrem Alltag – und auch in der Schule – oft mit Strukturen konfrontiert, die sie ausschließen, oder ihre Bedarfe werden nicht mitgedacht. Der Handlungsleitfaden unterstützt den inklusiven Ansatz ALLE Schüler*innen abzuholen und mitzunehmen. Zudem ist er Teil eines präventiven Schutzangebots für Schüler*innen, egal welcher geschlechtlichen Identität. Mit dem Leitfaden können Lehrkräfte diese vulnerable Schüler*innengruppe unterstützen und empowern und ihnen die Hilfe zukommen lassen, die sie benötigen. Der Leitfaden orientiert sich an den Vorgaben der obersten Schulaufsichtsbehörde, dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus. Im Leitfaden finden sich immer wieder Bezüge dazu.

Erklärtes gemeinsames Ziel der Landeshauptstadt München ist es, Schulen und Bildungseinrichtungen zu schaffen, die ein offenes und unterstützendes Klima für alle Schüler*innen und die von ihnen gelebte Vielfalt bieten. Das Thema der geschlechtlichen Identität mit seinen Dimensionen des sozialen und des biologischen Geschlechts und der damit einhergehenden identitätsstiftenden Aspekte hat in den westlichen Gegenwartsgesellschaften enorm an Sichtbarkeit gewonnen. Trans*, intergeschlechtliche und nicht binäre Kinder und Jugendliche sind eine Realität an Münchner Bildungseinrichtungen. Das zeigen zahlreiche wissenschaftlichen Studien, wie z.B. die Studien des Deutschen Jugendinstituts (DJI): „Coming-out – und dann…?! – Ein DJI-Forschungsprojekt zur Lebenssituation von lesbischen, schwulen, bisexuellen und trans* Jugendlichen und jungen Erwachsenen“ (2013), oder „Zwischen Fremd- und Selbstbestimmung – Zur Lebenssituation von trans und nicht-binären Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland“ (2024). Das zeigen uns aber vor allem die vielfältigen Anfragen, die städtische Lehrkräfte und Schulleitungen an die LGBTIQ* Koordinierung Schule im Referat für Bildung und Sport richten, um sich beim Umgang mit dem Themenkomplex und bei konkreten Einzelfällen unterstützen zu lassen.

Der Handlungsleitfaden zum Download (PDF, 326 KB)

FAQs zum Leitfaden

Warum wurde der Leitfaden entwickelt?
Das Referat für Bildung und Sport erreichten viele Anfragen zum Thema trans*, intergeschlechtlich und nicht binär von den Schulleitungen und Lehrkräften der Münchner Schulen. Diese waren geprägt von Unsicherheiten in Bezug auf offizielle Regelungen. Es waren immer ähnliche – zumeist ganz praktische – Fragen. Diese wurden nun als Hilfe für die Lehrkräfte im täglichen Schulleben im Leitfaden mit den entsprechenden rechtlichen Grundlagen zusammengefasst. Der Leitfaden kann im Bedarfsfall herangezogen werden, um die betroffenen Schüler*innen zu unterstützen.
Was sind die Ziele des Leitfadens?
Der Leitfaden als Orientierungshilfe möchte aufklären und den Lehrkräften Sicherheit verschaffen im Umgang mit trans*, intergeschlechtlichen und nicht binären Schüler*innen. Die Schulen sollen spezifische Lebenssituationen und Herausforderungen kennen, wie auch Orte für gelebte Akzeptanz von geschlechtlicher Vielfalt sein. Der Leitfaden soll für trans*, intergeschlechtliche und nicht binäre Schüler*innen die Voraussetzungen für ein Klima schaffen, in dem sich alle Schüler*innen unabhängig von Geschlecht gleichermaßen gut entwickeln können und vor Diskriminierung geschützt sind. Der Leitfaden soll für Bildungsgerechtigkeit sorgen. Trans*, intergeschlechtliche, nicht binäre Schüler*innen brauchen ein akzeptierendes Umfeld, um selbst auch Raum für Zweifel zu haben, ob es bei ihren Fragen tatsächlich um Geschlecht geht oder um etwas anderes. Wenn sie in einem ablehnenden Umfeld sind, dann haben sie wenig Raum selbst zu zweifeln und herauszufinden, welcher Weg für sie der richtige ist, da sie immer argumentieren müssen, dass sie tatsächlich trans*, intergeschlechtlich oder nicht binär sind. Ein akzeptierendes Umfeld für trans*, intergeschlechtliche und nicht binäre Schüler*innen (und alle) ist Prävention sexualisierter Gewalt. Nur in einem Klima, in dem Kinder und Jugendliche über ihr ‚Sosein‘ sprechen können und sichtbar sein können, gibt es Raum hier auch geschützt werden zu können.
Um allen Schüler*innen Raum zur bestmöglichen Entfaltung ihrer Potentiale zu bieten und um Ausgrenzung, Mobbing und Diskriminierung positive Erfahrungen und solidarisches Miteinander in der Schulgemeinschaft entgegenzusetzen, erhalten die Lehrkräfte in diesem Kurzleitfaden grundlegende Informationen zum Thema geschlechtliche Identität im Handlungsfeld Schule.
An wen richtet sich der Leitfaden?
Der Leitfaden richtet sich an das Lehrpersonal der städtischen Münchner Schulen bzw. alle an Schule beteiligten und interessierten Personen.
Welche Schüler*innengruppen werden thematisiert?
trans* (Menschen, deren Geschlecht nicht dem Geschlecht entspricht, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde, werden als trans* bezeichnet. Menschen können binär trans* sein oder nicht-binär. Trans* wird als Adjektiv verwendet, also z.B. trans* Frau, trans* Mann, nicht-binäre trans* Person.)
Intergeschlechtlich (Intergeschlechtliche Menschen sind Menschen, deren Körper (beispielsweise die Genitalien oder die Chromosomen) nicht eindeutig der medizinischen Norm von männlich oder weiblich zugeordnet werden kann, sondern sich in einem Spektrum dazwischen bewegt.)
Nicht binär (Nicht binäre Menschen haben Geschlechtsidentitäten, die sich nicht immer ausschließlich als männlich oder weiblich definieren.)
Die hier definierten Begriffe sollen nicht als Zuschreibungen (von außen), sondern ausschließlich als Selbstbezeichnungen verwendet werden.
Welche Hilfen bietet der Leitfaden?
Der Leitfaden umfasst gleichermaßen pädagogische wie rechtliche Fragestellungen sowie ein Wissen um Unterstützungsangebote, Anlauf- und Beratungsstellen.
So lässt sich der Leitfaden der Landeshauptstadt München zum Umgang mit trans* intergeschlechtlichen und nicht binären Schüler*innen als Verschriftlichung der Hinweise verstehen, die das Referat für Bildung und Sport im Laufe der Zeit anlässlich konkreter Anfragen erstellt hat. Die Schulleitungen der städtischen Schulen in München haben ihn im Februar 2024 zusammen mit einem Begleitschreiben des Stadtschulrats erhalten. Zuvor ist der Leitfaden ausführlich bei sämtlichen Schulleitungskonferenzen sowie den
Welche rechtlichen Grundlagen hat der Leitfaden?
Der Leitfaden orientiert sich an den Vorgaben der obersten Schulaufsichtsbehörde, dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus. Im Leitfaden finden sich immer wieder Bezüge dazu (s. dazu Fußnoten im Leitfaden). Grundlage hierfür sind auch die „Richtlinien zur Familien- und Sexualerziehung in den bayerischen Schulen“ (Bekanntmachung des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst vom 15. Dezember 2016, Az. V.8-BS4402.41-6a.141202).
Wie ist die Einordnung in Bezug auf den Beutelsbacher Konsens?
Der Beutelsbacher Konsens wurde in den 1970er Jahren entwickelt und bezieht sich auf politische Bildungsarbeit im Schulkontext. Er beinhaltet folgende drei Prinzipien: Überwältigungsverbot (keine Indoktrination); Beachtung kontroverser Positionen in Wissenschaft und Politik im Unterricht; Befähigung der Schüler, in politischen Situationen ihre eigenen Interessen zu analysieren. Diese drei Prinzipien sind mit dem Leitfaden im Einklang. Dabei ergibt sich aus dem Beutelsbacher Konsens zum einen der Respekt aller Schüler*innen unabhängig von ihrer Geschlechtsidentität, zum anderen ergibt sich daraus auch ein Verstoß, wenn man den Schüler*innen verweigert nach ihrer durch das Grundgesetz geschützten Identität zu leben. Gleichwohl ist der Leitfaden kein politisches Material, sondern eine pädagogische Orientierungshilfe. Er konzentriert sich ausschließlich auf aktuell geltendes Recht und bietet eine lose – wenn auch sortierte – Zusammenstellung der rechtlichen Grundlagen für einen sorgsamen Umgang mit den betroffenen Schüler*innen.
Ist der Leitfaden eine Dienstanweisung?
Der Leitfaden ist keine Dienstanweisung, sondern eine Orientierungshilfe für die Lehrkräfte an den Münchner Schulen. Eine Umsetzung der Hilfen im Leitfaden erfolgt situationsorientiert vor Ort an der Schule.

 

MINTivation – Motivation

Wie können Mädchen* und Jungen* in ihren Gemeinsamkeiten und Unterschieden optimal gefördert werden? Wie kann es gelingen Geschlechtergerechtigkeit dauerhaft und selbstverständlich im Unterricht und im Schulalltag zu verankern? Wo erhalten Sie als Lehrkraft Unterstützung bei einer geschlechtergerechten Unterrichtsentwicklung und -gestaltung?

Als Leitprojekt der Leitlinie Bildung 2010 bietet MINTivation – Motivation Münchner Schulen eine einzigartige Möglichkeit, Geschlechtergerechtigkeit auf mehreren Ebenen innerhalb der eigenen Schule zu verankern. MINTivation – Motivation ermöglicht die Umsetzung phasenweiser Monoedukation in ausgewählten Fächern, um auf geschlechtsspezifische Prägungen von Mädchen* und Jungen* angemessen zu reagieren und diesen ggf. entgegenwirken zu können. Grundlage dieses Vorgehens sind empirische Befunde, die zeigen, dass Monoedukation zu erhöhter Partizipation, besseren Leistungen, günstigeren Selbstkonzepten, höherer Motivation, größerem Interesse und gesteigertem Engagement insbesondere in den jeweiligen geschlechtsuntypischen Fächern führen kann. Parallel erhält die Schule interne Fortbildungen zur Entwicklung von Genderkompetenz unter Berücksichtigung kultureller Heterogenität. Als ein Leitprojekt der Leitlinie Bildung 2010 wurde und wird MINTivation – Motivation von 2011 bis 2014 an einem Gymnasium exemplarisch umgesetzt. Sie können mit Ihrem Kollegium von den Erfahrungen profitieren.

Ab dem Schuljahr 2014/15 können Sie MINTivation – Motivation an Ihre Schule holen. Wir erstellen, in enger Absprache mit den vor Ort beteiligten Lehrkräften, ein für Ihre Schule angepasstes Konzept. Bei der Umsetzung von MINTivation – Motivation erhalten Sie außerdem eine Begleitung und Beratung aus dem Pädagogischen Institut auf Grundalge der bisherigen Umsetzung und Erfahrungen des Projekts sowie unterstützende Ressourcen zur Umsetzung.

  • Projektskizze (PDF)
  • Zwischenbericht (PDF)
  • Präsentation zum Zwischenbericht (PDF)
  • Roth, Barbara: Wir fördern jedes Kind unabhängig von seinem Geschlecht! – tatsächlich?
    Teil 1, in: SchulVerwaltung Bayern 12/2013 (PDF)
  • Wir fördern jedes Kind unabhängig von seinem Geschlecht? – tatsächlich!
    Teil 2, in: SchulVerwaltung Bayern 3/2014 (PDF)
  • Grenzen der Erkenntnis als pädagogisches Potenzial in: e&l I/2014
  • Mono- oder Koedukation? Und ein alternatives, effizientes Hybridmodell. (PDF)
  • Roth, Barbara: Munich’s gender-sensitive education – extend girls’ world to the fascinating field of engineering. Motivating girls to go for jobs with interesting tasks, career prospects and steady incomes (PDF)

Wenn Sie Interesse haben, MINTivation – Motivation an Ihre Schule zu holen, nehmen Sie bitte Kontakt auf.

MINTivation – Motivation wird in Kooperation mit dem Zentralinstitut für didaktische Forschung und Lehre der Universität Augsburg durchgeführt.
 

 

Weitere praktische Anregungen

 

Anregungen für den Bereich Kindertageseinrichtungen

muenchen.de > Referat für Bildung und Sport > Kindertageseinrichtungen > Pädagogik

Kulturelle Bildung, Soziale Bildung, Geschlechtergerechte Pädagogik

Auf der Kontakt-Seite finden Sie alle Mitarbeiter*innen des Fachbereichs Kulturelle Bildung, Soziale Bildung, Geschlechtergerechte Pädagogik.