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CO₂-Fußabdruck

CO2 Fußabdruck

Erstellung eines CO2-Fußabdrucks (CO2-Bilanz / Carbon Footprint)

Durch die Erstellung eines CO2-Fußabdrucks erhalten Sie einen umfassenden Überblick über die standortspezifischen Verbräuche und Emissionen Ihrer Schule oder Kita. Damit lassen sich wirksame Stellschrauben zur Reduktion von Ressourcen, Kosten und klimaschädlichen Emissionen erkennen.

Einführung

Die LHM hat bereits 2019 einen ersten Carbon Footprint für die gesamte städtische Verwaltung erstellen lassen. Im Jahr 2023 hat die LHM ihren Corporate Carbon Footprint erneut bilanziert (einschließlich zehn Beteiligungsgesellschaften).

Ziel der Klimaschutz- und BNE-Beauftragten des RBS ist es, dass auch alle Schulen eine erste, umfassende CO2-Bilanz bis Ende des Schuljahres 2025/26 für die eigene Schule bzw. Schulzentrum vorlegen und bis 2030 fortschreiben. Auf Basis dieser Bilanz können im nächsten Schritt individuelle Maßnahmen in der Einrichtung erarbeitet und umgesetzt werden. Gleichzeitig arbeitet die Verwaltung daran, die Gebäude der Bildungseinrichtungen sukzessive energetisch zu modernisieren.

Eine CO2-Bilanz einer Schule umfasst in der Regel folgende Themenfelder:

  • Wärme / Heizung: Erfassung des Heizenergiebedarfs der Schule, einschließlich der verwendeten Energieträger (z.B. Gas, Öl, Fernwärme)
  • Strom: Erfassung des Stromverbrauchs der Schule, einschließlich der Nutzung von elektrischen Geräten, Beleuchtung und IT-Infrastruktur. Betrachtung der Herkunft des Stroms (z.B. erneuerbare Energien vs. fossile Energien).
  • Wasser: Erfassung des Wasserverbrauchs in der Schule, einschließlich Trinkwasser, Sanitäranlagen und Gartenbewässerung. Berücksichtigung von Maßnahmen zur Wassereinsparung.
  • Abfall: Analyse der Abfallströme in der Schule, einschließlich der Mengen und Arten von Abfällen (z.B. Papier, Plastik, Bioabfall).
  • Mobilität: Untersuchung der Mobilität von Schüler*innen und Mitarbeitenden, einschließlich der Anreise zur Schule (z.B. Auto, Fahrrad, öffentliche Verkehrsmittel) und des damit verbundenen CO2-Ausstoßes.
  • Schulverpflegung: Bewertung der Schulverpflegung, einschließlich der Auswahl der Lebensmittel, deren Herkunft und der CO2-Emissionen, die mit der Produktion, dem Transport und der Zubereitung verbunden sind.
  • Beschaffung: Analyse der Beschaffung von Materialien durch die Schule einschließlich der ökologischen Auswirkungen.

Bei der Bilanzierung unterstützen speziell für Schulen entwickelte Bilanzierungsprogramme, siehe „Bilanzierungshilfe: der CO₂-Rechner“.

 

Warum ist CO2-Bilanzierung für Schulen wichtig

Jedes eingesparte Gramm CO2 ist ein notwendiger Beitrag zur gesamtstädtischen Zielerreichung der Klimaneutralität bis 2035. Umso mehr Bildungseinrichtungen ihre CO2-Emissionen bilanzieren, umso sichtbarer werden die Einflussbereiche und es können gezielte Maßnahmen entwickelt und umgesetzt werden.

Folgenden Mehrwert bietet die CO2-Bilanzierung an Bildungseinrichtungen:

Durch die Bilanzierung der CO2-Emissionen der Bildungseinrichtungen wird ebenfalls die Bedeutung von Bildungseinrichtungen für die Erreichung der Klimaneutralität (für die Schulfamilie aber z. B. auch für die Politik) sichtbar.

Durch das Aufzeigen der größten Verursacher bzw. Verteilung der Emissionen können die Zusammenhänge von Ursache und Wirkung nachvollzogen und eine validierte Datengrundlage geschaffen werden. Dies ist eine wichtige Grundlage, um zu erkennen, wo das höchste Einsparpotenzial besteht und entsprechend geeignete Klimaschutzmaßnahmen zu ergreifen.

Dabei können „blinde Flecken“ aufgedeckt werden sowie der Schulbetrieb (besser) kennengelernt werden z. B. „Welche Art der Energieerzeugung liegt an der Schule vor?“

Die Ergebnisse bieten die Grundlage für die Entwicklung von Maßnahmen,

  • sowohl innerhalb der Schulfamilie, z. B. bei Schulfahrten, Nutzungsverhalten, Verpflegung, Beschaffung, Schulwegen,
  • als auch in der Stadtverwaltung, z. B. bauliche Maßnahmen (energ. Optimierung).

Ebenfalls bietet die CO2-Bilanzierung die Grundlage bzw. Anregung für partizipative Prozesse und Weiterentwicklung der Schulorganisation.

Bilanzierungshilfe: der CO2-Rechner

Für Schulen und Kitas stehen verschiedene digitale CO2-Rechner kostenfrei mit entsprechenden Unterstützungsmaterialien zur Verfügung:

Schools for Earth“ CO-Rechner für Schulen und Kitas

Diesen Rechner hat Greenpeace e. V. gemeinsam mit dem Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) und mit bundesweiter Unterstützung von 15 Pilotschulen konzipiert und zusätzlich eine Variante für Kitas entwickelt. Die Verbrauchsdaten können online eingetragen werden. Auch in den folgenden Jahren können Sie in Ihrem einrichtungsspezifischen Account weitere Klimabilanzen anlegen und so die Wirkung Ihrer Klimaschutzmaßnahmen für die ganze Schulfamilie sichtbar machen.

Den Schools for Earth – Rechner können Sie bei Online-Einstiegsveranstaltungen besser kennenlernen. Zudem werden regelmäßig offene Online-Sprechstunden angeboten, wo Sie Ihre Fragen stellen können. Alle aktuellen Termine und weitere Informationen finden Sie hier.

Der für Schulen aus ganz Deutschland entwickelte Rechner bietet neben dem Rechner selbst ergänzendes Unterrichts- und Infomaterial zum nachhaltigen Schulbetrieb. Über die „Schools for Earth“ Community Plattform können sich Schulen deutschlandweit vernetzen, zu Projekten austauschen und Antworten auf Fragen zur CO2-Bilanzierung erhalten. Datenabfragen, z. B. zur Mobilität, können digital verteilt und erfasst werden. Der Rechner ist Teil des „Schools for Earth“ Schullabel, einem Zertifizierungsprogramm für Schulen, die einen umfassenden, verbindlichen und dauerhaft verankerten Transformationsprozess anstreben.

KlimaSchule Bayern-Rechner

Der neu entwickelte CO2-Rechner für Schulen des bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus ermöglicht eine Ermittlung des CO2-Fußabdrucks von Schulen und eignet sich für alle Schularten. Die Bestimmung der schuleigenen CO2-Bilanz dient als Grundlage auf dem Weg zur Klimaschule. Auf der Website CO2-Bilanzierung an Schulen werden die wichtigsten Funktionen des Rechners in einem Video erklärt und man findet Vorlagen zur Datenerhebung und Auswertung.

Die Termine der Online- und Präsenz- Veranstaltungen, um die Klimaschule und den Rechner besser kennen zu lernen, finden Sie hier.

KlimaRatSchule

Im Projekt KlimaRatSchule wird Klimaschutz mit Demokratiebildung verbunden. Nach der Erstellung einer CO2-Bilanz der Schule, beraten 50 zufällig ausgeloste Schüler*innen in einem sogenannten Mikro-Bürger*innengutachten – dem KlimaRat – über Klimaschutzmaßnahmen, die an der Schule umgesetzt werden sollen, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Weitere Informationen zu KlimaRatSchule finden Sie hier.

Darüber hinaus können CO2-Bilanzierungen auch mit anderen kostenfreien oder -pflichtigen Tools erstellt werden. Ebenso bieten manche Organisationen, Vereine oder Bildungsakteur*innen Unterstützung bei der Erstellung eines CO2-Fußabdrucks an. Eine Auswahl an qualifizierten BNE-Akteur*innen finden Sie z. B. im Netzwerk Umweltbildung, die Sie gerne anfragen können. Erfahrung mit der Begleitung von CO2-Bilanzen an Schulen hat u. a. Green City e.V.. Kosten für externe Unterstützung oder Angebote können z. B. über eine ggf. vorhandene Fifty-Fifty-Aktiv-Prämie finanziert werden.

Vergleich der CO2-Rechner

Klimaschule-Bayern Rechner:
Der über das bayerische Staatsministerium entwickelte Rechner richtet sich speziell an Schulen in Bayern. Materialien wie Mobilitätsumfragen sind in der Lernplattform Mebis integriert und können darüber digital ausgefüllt werden. Darüber hinaus wird der Schulbetrieb detaillierter erfasst (z. B. zu Abschlussklassen oder Blockkurzmodell). Der Rechner wird für die Bewerbung als Klimaschule Bayern empfohlen. Dafür bietet die Klimaschule Schule einige Unterstützungsmaterialien die eine Klimaschutzplanvorlage an.

 „Schools for Earth“ Rechner:
Der für Schulen aus ganz Deutschland entwickelte Rechner bietet neben dem Rechner selbst ergänzendes Unterrichts- und Infomaterial zum nachhaltigen Schulbetrieb. Über die „Schools for Earth“ Community Plattform können sich Schulen deutschlandweit vernetzen, zu Projekten austauschen und Antworten auf Fragen zur CO2-Bilanzierung erhalten. Auch mit diesem Rechner können Datenabfragen wie zur Mobilität digital verteilt und erfasst werden. Der Rechner ist Teil des „Schools for Earth“ Schullabel, einem Zertifizierungsprogramm für Schulen, die einen umfassenden, verbindlichen und dauerhaft verankerten Transformationsprozess anstreben.

Unterstützung: Materialien und Informationen

Klimaschule Bayern: Mit Hilfe der Initiative der Klimaschule Bayern soll Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Schulalltag verankert werden. Der Internetauftritt der Klimaschule Bayern bietet Materialien und Unterstützungsangebote, wie Schulen ihren individuellen Weg zur zertifizierten Klimaschule gehen können, u. a. über Zehn Schritte zur Klimaschule Bayern.

Neben Fortbildungsangeboten bietet die Klimaschule auch individuelle Beratung per Videokonferenz. Weitere Infos finden Sie hier.

Schools for Earth – Allgemeines & Materialien: Das Projekt bietet mit dem Whole School Approach einen ganzheitlichen Ansatz zur Entwicklung der eigenen Schule mit dem Ziel der Klimaneutralität und der festen Verankerung einer ambitionierten Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Auf der Seite finden Sie gut ausgearbeitete Begleitmaterialien für unterschiedliche Jahrgangstufen und Schulformen. Die Präsentation „Hand in Hand: Klimaschutz & BNE-Schulentwicklung im Whole School Approach“ steht Ihnen hier zur Verfügung.

Einsteiger*innenveranstaltung in die Bilanzierung mit digitalen CO2-Rechnern

Im Rahmen einer Einsteiger*innenveranstaltung stellen wir die beiden gängigen CO2-Online-Rechner für Schulen (Schools for Earth oder Klimaschule Bayern) vor,  bieten Unterstützung bei der Registrierung, probieren gemeinsam die wichtigsten Funktionen aus, erläutern die benötigten Energiedaten und geben hilfreiche Tipps für die nächsten Schritte.

Termine:

oder

Hilfreich ist, wenn Sie bereits folgende Daten – falls möglich – zur gebuchten Veranstaltung mitbringen:

  • Anzahl Schüler*innen, Lehrkräfte und Mitarbeiter*innen ihrer Schule bzw. Schulzentrum zum Start des Schuljahres 2024/25 oder 2025/26 (vrsl. im Sekretariat zu erfragen)

Tipps zur Beschaffung von Daten

Die folgenden Tipps zur Beschaffung der nötigen Daten können Sie hier auch gebündelt als PDF-Datei herunterladen.

Dokumentation

Um einen Überblick über die erhobenen Daten und deren Herkunft zu haben, empfiehlt sich eine gute Dokumentation. Zur Hilfestellung haben wir zwei Word-Vorlagen erstellt.

Weitere themenspezifische Materialien finden Sie im Folgenden.

Allgemeines zur Datenerfassung

Bilanzierungsjahr: Wir empfehlen als Bilanzierungsjahr das zurückliegende Kalenderjahr zu nehmen. Für die Bilanzierung werden immer die Werte von einem ganzen Kalenderjahr verwendet (kein Schuljahr). Verbrauchsdaten z. B. zu Energie liegen in der Regel ab April des Folgejahres für das zurückliegende Kalenderjahr vor.

  • Konkretes Beispiel: Sie möchten in 2024 eine CO2-Bilanz erstellen, dann wählen Sie 2023 als Bilanzjahr aus (es sei denn es gab in diesem Jahr z.B. größere bauliche Maßnahmen, die den Energieverbrauch signifikant beeinflusst haben könnten). Informationen zur Anzahl der Personen, Energiedaten oder auch Beschaffungsdaten geben Sie dann in Bezug auf 2023 ein. Verpflegungsdaten sollten ebenfalls für 2023 hochgerechnet werden, ggf. auf Basis aktueller Verkaufsmengen. Für den Bereich Mobilität können diese dann mit Ergebnissen aktueller Aktivitätsabfragen ergänzt werden.
  • Folgende Schultage zählten die letzten Schuljahre:
    • 2022: 187 Schultage
    • 2023: 186 Schultage
    • 2024: 186 Schultage

Sollten in Ihrer Liegenschaft verschiedene Einrichtungen vertreten sein, raten wir – sofern möglich – die Bilanz gemeinsam zu erstellen. Alternativ ist eine prozentuale Aufteilung der Flächen, (Energie-)Verbräuche, Abfallaufkommen, Beschaffungen etc. auf Grundlage der Schüler*innenzahl empfohlen.

Allgemeine Gebäudedaten

Benötigte Daten: Baujahr, Energiebezugsfläche [m²] bzw. Heizfläche [m²].

Diese Informationen können Sie der Übersicht über die Verbrauchsdaten entnehmen (siehe Reiter Wärme / Strom / Wasser). Alternativ können die Informationen aus dem Energieausweis abgelesen werden, der im Eingangsbereich des Gebäudes ausgehängt sein sollte

Wärme / Strom / Wasser

Benötigte Daten: Wärmeenergie und Stromverbrauch [kWh/Jahr], Wasserbrauch [m³/Jahr].

Verbrauchsdaten können beim RBS per Mail an energiesparen.rbs@muenchen.de abgefragt werden. Sie erhalten im Anschluss einen Downloadlink, unter dem Sie die Verbrauchsdaten zu Ihrer Liegenschaft herunterladen können. Sollten für die Eingabe im KlimaSchule Bayern-Rechner detaillierte Daten zum Anteil des eingespeisten PV-Stroms benötigt werden, bitte bei der Anfrage darauf hinweisen bzw. ebenfalls unter energiesparen.rbs@muenchen.de abfragen.

Die Landeshauptstadt München bezieht an allen Liegenschaften Ökostrom (ohne Neuanlagenförderung), ungeachtet des Anbieters oder Tarifs wird im Berechnungstool mit dem Emissionsfaktor für den Bundesmix bilanziert.

Die Fernwärme München setzt sich aktuell wie folgt zusammen: Zusammensetzung 2024

Hieraus ergibt sich für die Eingabe im Schools for Earth“ CO-Rechner folgende Zusammensetzung der Fernwärme München Stadt:

  • 11,5 Prozent Fernwärme (Geothermie)
  • 22,0  Prozent Fernwärme (Müll-HKW)
  • 47,2 Prozent Fernwärme (Erdgas)
  • 17,1 Prozent Fernwärme (Kohle)
  • 0,5 Prozent sonstige (aktuell Hauptanteil Heizöl)
  • 1,7 Prozent Biomasse

Für die Eingabe im KlimaSchule Bayern-Rechner können folgende resultierende örtlichen Emissionsfaktoren verwendet werden:

  • Fernwärme München Stadt: 0,150 kg CO2/kWh
  • Fernwärme München Riem: 0,061 kg CO2/kWh
Abfall

Benötigte Daten: Restmüll [m³/Jahr] / Abfalltrennung.

Abfalldaten werden zentral nur anhand der Containergrößen erfasst, daher wird empfohlen, eine genauere Ermittlung des Abfallaufkommens vor Ort durchzuführen. Zur Hilfestellung dient diese Checkliste.

Beschaffung

Benötigte Daten: Papier (Frischfaser/Recycling) [Blatt/Jahr] / WC-Papiere (Rollen/Handtücher) [Verbrauch/Jahr].

Informationen zu vergangenen Bestellungen können beispielsweise über das Sekretariat eingeholt werden.

Ernährung

Benötigte Daten: Schulessen (Fleisch/vegetarisch), Bio-Anteil, Abfallverwertung [kg/Jahr] / Kiosk (Fleisch/vegetarisch/vegan), Bio-Anteil [kg/Jahr].

Es wird eine Abfrage bei Mensa- und/oder Kioskbetreiber empfohlen.

Mobilität

Benötigte Daten: Anreise [PKM/Jahr], Tagesausflüge / Klassenfahrten / Dienstreisen. 

Eine Mobilitätsumfrage innerhalb der Schulfamilie wird empfohlen. Hierzu nutzen Sie am besten die Onlineerfassung über die CO2-Rechner. Alternativ können Sie den Musterfragebogen und die Erfassungstabelle nutzen.

Kontakt

energiesparen.rbs@muenchen.de