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Menschenrechte und Fotografie

pappschild we are all immigrants vor gebaeude, foto: fotolia, jp photography

Dezember 2016 bis Mai 2017

Die Städtische Berufsschule zur Berufsintegration (ehemals Außenstelle der Städtischen Berufsschule zur Berufsvorbereitung) nimmt seit Herbst 2011 berufsschulpflichtige Asylbewerberinnen sowie Asylbewerber und junge Geflüchtete auf. Die Klassen stehen 16- bis 21-Jährigen offen, die keinen in Deutschland anerkannten Schulabschluss vorweisen können. Sie werden in zwei aufeinander aufbauenden Schuljahren zum einfachen oder zum qualifizierenden Mittelschulabschluss geführt. Darüber hinaus unterstützt und fördert die Schule die Schülerinnen und Schüler in vielfacher Weise und bereitet sie somit nicht nur auf das berufliche Leben in der neuen Heimat vor.

Der Fachbereich Politische Bildung des Pädagogischen Instituts bietet in Zusammenarbeit mit der Schule und externen Referentinnen und Referenten Workshops an, die den Schülerinnen und Schülern helfen, ihre neue Lebensumwelt besser zu verstehen, sich in ihr zurechtzufinden und sie mitzugestalten. Dabei geht es in der Auseinandersetzung mit politischen und gesellschaftlichen Themen darum, Standpunkte einzunehmen und zu vertreten und so auch die eigene Ausdrucksfähigkeit zu trainieren.

Im Sommer 2016 hatte eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern die Gelegenheit, an einer Workshop-Reihe zum Thema »Menschenrechte und Fotografie« teilzunehmen. Zunächst reflektierten die Jugendlichen anhand von kurzen Texten und Infomaterialien die Bedeutung der Menschenrechte für ihr eigenes Leben. Dann wählten sie in Partnerarbeit ein Menschenrecht aus, das ihnen in ihrer aktuellen Lebenssituation besonders wichtig ist. In kurzen Statements oder Interviews dokumentierten sie ihr Arbeitsergebnis. Anschließend wurden sie durch den Fotografen Patrick Frost mit dem Medium Fotografie vertraut gemacht und bearbeiteten die Frage, wie das jeweils ausgewählte Menschenrecht mit diesem Medium ausgedrückt werden kann. Die Schülerinnen und Schüler konnten sich Gestik, Mimik und Posen ausdenken, aber auch auf Kostüme, Requisiten und Styling zurückgreifen. Schließlich wurden sie in Paaren und Kleingruppen fotografiert, wobei einige selbst zur Videokamera greifen, Interviews führen und kurze Filme erstellen durften.

Die Ausstellung dokumentiert den Verlauf und die Ergebnisse der Workshops; sie wird ergänzt durch Fotoporträts, die bereits 2015 anlässlich eines Projekts von Patrick Frost mit der SchlaU-Schule entstanden sind. Die SchlaU-Schule bietet ebenfalls ein ganzheitliches Konzept für 16- bis 21-Jährige mit Fluchterfahrung.