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Bildung für Neuzugewanderte

Neuzugewanderte integrieren – München stärken

Bildung ist der Schlüssel bei der Integration von Neuzugewanderten und Geflüchteten in die Münchner Gesellschaft. Sprachförderung und Integrationskurse, Betreuung in der Kita und Schulbesuch, Ausbildung und Weiterbildung, Anerkennung von Abschlüssen, Zugang zu kultureller Bildung und Sport – Integration durch Bildung ist eine Querschnittsaufgabe. 

Kommunale Koordinierung der Bildungsangebote

Kommunale Koordinierung der Bildungsangebote

Um Kreise und kreisfreie Städte bei der Integration von Neuzugewanderten zu unterstützen, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) seit Herbst 2016 in mehr als 300 Städten und Landkreisen Koordinator*innen finanziert. Im Rahmen dieser Förderrichtlinie haben in der Landeshauptstadt München vier Koordinatorinnen ihre Tätigkeit aufgenommen. Kernaufgabe der Kommunalen Koordinierung ist es, die Vielzahl der Bildungsakteure zu vernetzen und die Bildungsangebote vor Ort aufeinander abzustimmen. Es gilt Transparenz über bestehende Angebote und Strukturen herzustellen, Schnittstellen herauszuarbeiten und Synergien zu nutzen. Die Koordinatorinnen erfassen kontinuierlich zusätzliche Bedarfe und initiieren gegebenenfalls neue Maßnahmen und Projekte. Die Planung und Durchführung von Fachveranstaltungen zählt ebenfalls zu ihren Aufgaben.

Mit Ablauf der BMBF-Förderung im Herbst 2020 ist das Projekt in die Linie überführt worden.

Gesamtplan zur Integration von Geflüchteten

Gesamtplan zur Integration von Geflüchteten

Oberbürgermeister Dieter Reiter hat im Januar 2016 den Gesamtplan zur Integration von Flüchtlingen initiiert. Im Juli 2016 beauftragte der Münchner Stadtrat daraufhin die Verwaltung mit der Erarbeitung des Gesamtplans zur Integration von Flüchtlingen. Am 06.03.2018 wurde er in der Vollversammlung des Stadtrates verabschiedet. Für die Erstellung und Begleitung wurde ein stadtweites Projekt eingerichtet. Im Kern geht es im Gesamtplan um die Fragen: Was kann bzw. muss in München getan werden, um geflohene Menschen frühzeitig und nachhaltig in die Stadtgesellschaft zu integrieren? Wie kann ihnen ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht werden? Im Rahmen des Gesamtplans wurden fünf Arbeitsgruppen, eine Koordinierungsgruppe sowie ein stadtweites Lenkungsgremium eingerichtet. Die Koordinatorinnen waren an drei Arbeitsgruppen maßgeblich beteiligt:

  • Handlungsfeld 2: Bildung und Erziehung (Leitung: Referat für Bildung und Sport & Sozialreferat)
  • Handlungsfeld 3: Integration durch Beratung, Bildung, Ausbildung mit Deutschspracherwerb (Leitung: Sozialreferat & Referat für Bildung und Sport)
  • Handlungsfeld 4: Qualifizierung und Arbeitsmarkt (Leitung: Referat für Arbeit und Wirtschaft)

Im Dezember 2019 wurde das Projekt abgeschlossen. Der Abschlussbericht stellt dar, welche Maßnahmen umgesetzt wurden. Er beschreibt Erkenntnisse aus der Projektarbeit und zeigt die erforderlichen Schritte für die Zukunft auf.

Die App Integreat ist jetzt auch für die LHM online. Sie soll Zugewanderten den Neustart in der Kommune erleichtern. Sie kann kostenlos heruntergeladen und dann auch offline genutzt werden. Dabei dient sie als kompakter Wegweiser für alle Fragen rund um das tägliche Leben und Ankommen.

Einrichtung einer zentralen Bildungsclearingstelle

Einrichtung einer zentralen Bildungsclearingstelle

Die Stabsstelle Kommunales Bildungsmanagement ist mit der Konzeptentwicklung, Federführung und Weiterentwicklung einer zentralen Bildungsclearingstelle für Flüchtlinge / Neuzugewanderte (U25) beauftragt. In unserem differenzierten bayerischen Schulsystem manifestieren sich institutionelle Restriktionen u.a. in Form eines fehlenden Übertrittzeugnisses aus einer deutschen Grundschule mit Berechtigung zum Besuch einer weiterführende Schule (Realschule, Gymnasium). So wird die überwiegende Mehrheit der neu zugewanderten Kinder und Jugendlichen einer Pflichtschule zugewiesen: den Deutschklassen der Mittelschulen. Eine weitere Herausforderung stellen die Schülerinnen und Schüler mit diversen sonderpädagogischen Förderbedarfen dar, für die mangels Deutschkenntnisse keine Diagnostik möglich ist. Mit Einrichtung des zentralen und systematischen Bildungsclearing soll gewährleistet werden, dass im Übergang keine herkunftsbedingten Unterschiede entstehen.


Informationen für Erziehungs- und Lehrkräfte, sozialpädagogisches Fachpersonal sowie Ehrenamtliche

Beratung und Förderung

Die KITA-Elternberatungsstelle informiert zu den Münchner Betreuungsangeboten in Kinderkrippen, Kindergärten, Häusern für Kinder, Eltern-Kind-Initiativen und Angeboten des Sozialreferates. Bei Bedarf unterstützt sie auch bei der Anmeldung im kita finder+.

Das Staatsinstitut für Frühpädagogik (IFP) stellt den Elternbrief zum Thema Sprachentwicklung und Sprachförderung in der Familie in über 20 Sprachen zur Verfügung.

Die Bildungsberatung International berät mehrsprachig zu allen Fragen rund um Bildung (Schule, Ausbildung, Studium, Fort- und Weiterbildung).

Das Staatliche Schulamt in der Landeshauptstadt München informiert und unterstützt auf vielfältige Weise. Die Fachberaterinnen und Fachberater Migration beraten u. a. zu Fragen nach geeignetem Unterrichtsmaterial, zur Unterrichtsgestaltung und -organisation sowie zu möglichen Übertritten und Schulabschlüssen.

Das Integrationsberatungszentrum (IBZ) Sprache und Beruf berät Menschen mit Migrations- und Fluchterfahrung ab 16 Jahren über Möglichkeiten der Beschulung, Qualifizierung, Ausbildung und Beschäftigung.

U25 Qualifizierung in München gibt einen Überblick über Förderangebote zur beruflichen Integration für Jugendliche und junge Erwachsene bis 25 Jahre, inklusive besonderer Angebote für Geflüchtete bzw. Neuzugewanderte.

Das Büro für Rückkehrhilfen unterstützt Menschen, die in ihre Heimat zurückkehren möchten. Das Angebot richtet sich an in München lebenden Migrantinnen und Migranten, Menschen mit ungeklärtem Aufenthaltsstatus, EU-Bürger (sofern Bedürftigkeit vorliegt).

Die Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE) und die Jugendmigrationsdienste (JMD) beraten und unterstützen bei der Integration. Der kostenlose Flyer “Lassen Sie sich beraten” stellt die Beratungsangebote von MBE und JMD vor. Der Flyer liegt inzwischen auch in 27 Fremdsprachen vor und kann unter diesem Link heruntergeladen oder bestellt werden. Außerdem gibt es eine neue Version des Flyers in Leichter Sprache.

Hilfreiche Materialien für Fachkräfte

Das Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB) stellt Anregungen, Hilfestellungen und Materialien für die Beschulung von zugewanderten Kindern und Jugendlichen zur Verfügung. Daneben gibt es auch Materialien zur Beschulung Geflüchteter an Berufsschulen.

Das Themenportal Berufssprache Deutsch bietet viele Unterrichtsmaterialien für Berufsintegrationsklassen.

Kompetenz Interkulturell bietet Informationen und Unterstützung für alle (v. a. Lehrkräfte), die Anregungen für den positiven Umgang mit kultureller und sprachlicher Vielfalt an den Schulen suchen.

Die Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung (ALP Dillingen) hat auf dem Portal “Zweitspracherwerb und Sprachförderung“ die rechtlichen Grundlagen zu den Bereichen Schulrecht, Ausländerrecht und Asylverfahren übersichtlich zusammengestellt.

Auch das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus bietet Lehrkräften Hilfen für den Unterricht und die Integration von jungen Flüchtlingen und Asylbewerbern.

Mit dem fächerübergreifenden Unterrichtsmaterial Bildungsaufbruch gestalten kann der Themenbereich „Sinti und Roma“ in den Unterricht integriert werden.

Eine Übersicht über Unterrichtsmaterialen für Deutsch als Fremdsprache (DaF) und Deutsch als Zweitsprache (DaZ) bieten das Bündnis DaF/DaZ-Lehkräfte als auch die Onlineplattform lernox.

Vielfältige Unterrichtsmaterialien und Hintergrundinformationen zum Thema Migration und Integration stellt die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) bereit.

Die kostenlosen E-Learning Kurse der Augeo Foundation unterstützen Lehrkräfte, sozialpädagogische Fachkräfte und Ehrenamtliche, die mit geflüchteten,  traumatisierten Kindern und Jugendlichen arbeiten. Es wird sowohl theoretisches Wissen zu Trauma und Flucht vermittelt, als auch praktisches Handlungswissen anhand von Alltagssituationen eingeübt.

Hilfreiche Materialien für Zugewanderte

Der Flyer “Besondere Beschulungsmodelle für neu zugewanderte Kinder und Jugendliche in München (Sekundarstufe I)” bietet einen strukturierten Überblick über die Beschulungsmöglichkeiten neu zugewanderter Schüler*innen ohne und mit Deutschkenntnisse(n) an städtischen und staatlichen Schulen in München.

Der kostenlose Münchner Bildungsbegleiter – Schritt für Schritt in Bildung und Arbeit dient als Orientierungs- und Dokumentationshilfe. Er soll Neuzugewanderten den Zugang zu Bildungsangeboten erleichtern.

Die “SchlaU-Lernboxen” der SchlaU-Werkstatt für Migrationspädagogik richten sich an Neuzugewanderte und Jugendliche / junge Erwachsene mit Fluchterfahrungen.

Der Deutsche Volkshochschul-Verband (DVV) bietet auf seinem vhs-Lernportal digitale Kurse für Alphabetisierung und Grundbildung sowie für Deutsch als Zweitsprache an.

Die freie Lernplattform Serlo bietet Kurse, Lernvideos und Übungsaufgaben mit Musterlösungen für Schülerinnen und Schüler als auch für Studierende. Speziell für Neuzugewanderte gibt es eine Alphabetisierungs-App, die eine selbstständige, intuitive und personalisierte Aneignung des lateinischen Alphabetes ermöglicht und gleichzeitig sprachliche Handlungskompetenzen vermittelt. 

Ehrenamt

Die Servicestelle BildungsBrückenBauen unterstützt mit ehrenamtlichen Sprachmittlerinnen und Sprachmittlern die Kommunikation zwischen Eltern und pädagogischen Fachkräften in Kindertageseinrichtungen und an Schulen.

BrückenBauen bietet Interkulturelle Eltern-Workshops für Kitas, Schulen, Nachbarschaftstreffs und Helferkreise an. Das Angebot ist an Eltern mit Flucht- bzw. Migrationshintergrund gerichtet, deren Kinder vor dem Wechsel zur Grundschule beziehungsweise zur weiterführenden Schule stehen.

Über die zentrale Flüchtlingshilfe-Plattform Willkommen-in-München können Münchner Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen, Vereine oder Institutionen ihr Unterstützungsangebot für Geflüchtete einbringen und sich mit anderen Ehrenamtlichen vernetzen.

MORGEN e.V. unterstützt Migrantenorganisationen in München und Umgebung mit Seminaren, Qualifizierungsmaßnahmen, individueller Beratung und Kontaktvermittlung. Ziel ist, Teilhabe und Engagement von Menschen mit Einwanderungsgeschichte zu stärken.

Sonstige Programme, Projekte und Maßnahmen

Die Münchner Stadtbibliothek bietet Geflüchteten und Neuzugewanderten ein vielfältiges Angebot (u. a. Sprachcafés und Lerntreffs). Der Bibliotheksausweis ist für Asylbewerberinnen und Asylbewerber kostenlos.

Das Museumspädagogische Zentrum (MPZ) bietet spezielle Programme für Deutschklassen an Grund- und Mittelschulen und für Berufsintegrationsklassen (BIK) der Berufsschulen an.

Das Goethe-Institut e.V. bietet Geflüchteten, die Unterstützung beim Erlernen der deutschen Sprache suchen und kostenfrei Deutsch üben wollen, eine Vielzahl von Sprachlernangeboten.

Stabsstelle Kommunales Bildungsmanagement – Kontakt

Auf der Kontakt-Seite finden Sie die Kontaktdaten aller Mitarbeiter*innen.