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Der Blick über den Tellerrand weitet den Horizont

Ein gerne verwendeter Satz. Besonders im internationalen Austausch. Doch was passiert wirklich, wenn Lehr- und Erziehungskräfte aus München und Amman, der Hauptstadt Jordaniens, aufeinander treffen und hier wie dort jeweils 10 Tage den beruflichen wie privaten Alltag einer Austauschpartnerin oder eines Austauschpartners teilen? Was können die Pädagoginnen und Pädagogen aus beiden Ländern voneinander lernen?

Die jordanische Gesellschaft und der jordanische Staat stehen ebenso wie wir hier in Deutschland vor der herausfordernden Aufgabe, Kindern und Jugendlichen mit Migrations-und Fluchterfahrung Bildungschancen zu eröffnen. Das war der Ausgangspunkt für das vom Fachbereich Internationale Bildungskooperationen am Pädagogischen Institut in Kooperation mit dem Goethe-Institut Amman in diesem Jahr zum zweiten Mal durchgeführte Austauschprogramm auf Gegenseitigkeit. Neben Hospitationen an verschiedenen Bildungseinrichtungen, die in beiden Städten jeweils sowohl einen Gesamtüberblick über das Bildungswesen als auch konkrete Einblicke in die Alltagsrealität des Schulsystems boten, ermöglichten in Amman vor allem der Besuch des Flüchtlingscamps Al-Azraq und eine Einführung in die Arbeit von CARE eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Situation geflüchteter Kinder und Jugendlicher und ihrer Familien in der Region. „Die Lage, in der sich die Menschen dort befinden, kann man eigentlich erst vor Ort begreifen“, so eine der Münchner Teilnehmerinnen. „Ich habe jetzt eine sehr viel realere Vorstellung dessen, was die Erfahrungen von Kindern und Jugendlichen beinhalten (können), die mit Fluchtgeschichte zu uns kommen. Das sensibilisiert mich sehr für meine Arbeit hier.“

Umgekehrt waren die jordanischen Kolleginnen und Kollegen tief beeindruckt von den umfassenden Bestrebungen innerhalb der Münchner Bildungslandschaft, den individuellen Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler so gut wie möglich gerecht zu werden – nicht nur, aber auch bezogen auf die Integration und Inklusion von Geflüchteten: „It was very interesting to see the effort put into the education and integration of refugees. This program made me evaluate the conditions in our country. Now, I have some suggestions for our school, so that we can make a change together.”

Darüber hinaus eröffneten aber vor allem die unmittelbaren und persönlichen Kontakte mit den Austauschpartnerinnen und –partnern sozio-kulturelle Erfahrungsräume, die den kollegialen Austausch vertieften und ein umfassenderes Verständnis für andere Bildungsbiografien förderten: „Durch die intensiven Gespräche, die ich mit meiner Austauschpartnerin über Unterschiede und Gemeinsamkeiten darüber führen konnte, wie wir arbeiten, unseren Lebensalltag und unsere Freizeit gestalten, welche Werte uns leiten, habe ich ein viel tieferes Verständnis für meine Schülerinnen und Schüler aus dem arabischen Raum entwickelt und auch für die sprachlichen Hürden, mit denen sie beim Erlernen der deutschen Sprache kämpfen“, so eine weitere Teilnehmerin. „Meine Erfahrungen fließen in meine tägliche Arbeit – gerade auch mit Eltern aus dem arabischen Kulturkreis – ein. Ich verstehe viele Verhaltensweisen besser, kann adäquater und souveräner damit umgehen und Familien besser beraten. So profitieren alle von meinen Erfahrungen und Eindrücken.“

 

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