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Lernen zuhause – schulpsychologische Anregungen für Schüler*innen

Jugendlicher am Schreibtisch / am PC. Auf dem Bildschirm ist eine Lehrerin zu sehen.

Du kannst die Schule gerade nicht besuchen? Du hast Distanzunterricht? Das Lernen zu Hause fällt Dir schwer? Hier findest Du Anregungen.

Stand: 02.09.2021 (Zentraler Schulpsychologischer Dienst)

Um zu Hause sowohl Deine Lernzeit und schulischen Aufgaben als auch Deine Freizeit gut gestalten zu können, findest Du im Folgenden einige Anregungen, die Du je nach Alter (mit Deinen Eltern) auf Eure Situation anpassen kannst.

<b>Arbeitsplatz in der 'Homeschool'</b>

In der Schule hast Du einen festen Platz im Klassenzimmer. Auch zu Hause ist es wichtig, dass Du beim Lernen einen festen Arbeitsplatz hast, wenn es irgendwie möglich ist. Wenn mehrere Familienmitglieder von zu Hause aus arbeiten, besprecht wöchentlich, wer um welche Zeit Videokonferenzen hat und macht Euch einen Plan: Wer arbeitet wann von welchem Platz aus?

Arbeitsplatz heißt: Ein Tisch mit einer nicht zu kleinen Fläche und ein passender Stuhl. Hilfreich ist es, wenn Dein Schreibtisch in einem ruhigen Zimmer steht, wo Du genügend Licht, Deine Bücher, Hefte und Stifte, sowie Dein Gerät (z.B. PC, Handy, Tablet) und ggf. ein Headset hast. Wichtig ist auch, dass Du diesen Raum regelmäßig lüften kannst. Am Arbeitsplatz sollte etwas zu trinken bereit stehen, idealerweise nichts mit Zucker oder Koffein.  Gerade Videokonferenzen können sehr anstrengend und ermüdend sein. Verändere immer wieder die Sitzposition, steh zwischendurch auf und beweg Dich zwischen den Unterrichteinheiten. Starre nicht ununterbrochen auf den Bildschirm, sondern blicke zwischendurch auch mal “in die Ferne”. Das entspannt Deine Augen. Vielleicht haben Deine Eltern auch gute Tipps wie sie ihren Homeoffice-Tag meistern.                                                                                                                                                                                                                                                                               

<b>Video- und Online-Kommunikation sicher gestalten</b>

Die Möglichkeiten der Online-Tools für Distanzunterricht und Distanzlernen haben Vor- und Nachteile gegenüber üblichem Unterricht. Videokonferenzen können z.B. sehr anstrengend sein.

Online-Unterricht kann auch anfällig für Störungen im zwischenmenschlichen Bereich sein. Um Videokonferenzen und Messaging mit Lehrkräften und Mitschüler*innen gut und verantwortungsbewusst zu nutzen, müssen sich alle an Regeln halten. Sicher hast Du und Deine Klasse schon Erfahrungen mit dem virtuellen Klassenzimmer gesammelt.

Wichtig ist: Schütze Deine Privatsphäre! Achte darauf, was Dein Bildschirm zeigt, wenn Du ihn teilst. Schalte Kamera und Mikrofon nur dann an, wenn Du sie wirklich brauchst. Informiere alle Mitbewohner, wenn Du an einer Konferenz teilnimmst und stelle sicher, dass Du nicht gestört wirst.

Merke Dir Deine Zugangsdaten (z.B. kannst Du Dein Passwort aufschreiben und vorne und hinten mehrere Buchstaben dransetzen, von denen nur Du weißt, dass sie nicht zum Passwort gehören). Tipps für die Wahl sicherer Passwörter, bietet auch der Bayerische Landesbeauftragte für Datenschutz.

Gib auf keinen Fall Deinen Zugang zu Lernportalen oder Videotools weiter und schütze Deine Passwörter. Ansonsten kann es passieren, dass eine andere Person unter Deinem Namen teilnimmt und Du Ärger bekommst.

Streng verboten sind Mitschnitte und Screenshots während einer Konferenz! Die Verbreitung solcher Dateien kann Straftatbestände erfüllen. Wahre die persönlichen Rechte Deiner Mitmenschen.

Die Chatfunktion ist für sachbezogene Fragen und Kommentare gedacht, nicht für private Nebenkommunikation. Gehe kein Risiko ein. Gehe auch hier immer respektvoll mit anderen um. Bedenke: den Präsenzunterricht mit Schwätzen zu stören ist etwas anderes als etwas im Chat zu schreiben. Das geschriebene Wort kann gespeichert und weitergeleitet werden.

Wenn Du unangenehmes oder besorgniserregendes Verhalten von anderen beobachtest und Du nicht weißt wie Du damit umgehen sollst, wende Dich an eine erwachsene Vertrauensperson (z.B. Lehrer*in, Eltern, Schulpsycholog*in).

Du kannst durch Dein eigenes Verhalten dazu beitragen, dass Rücksicht auf andere, Sorgfalt beim Lernen und Spaß an der Schule auch jetzt (und gerade jetzt) groß geschrieben wird.

Lernen und Arbeitsaufträge bewältigen

Informiere Dich täglich, wie mit den Lehrkräften vereinbart, welche Arbeiten für die Schule zu erledigen sind.

Verschaffe Dir einen Überblick und überlege, welche Aufgaben heute zu erledigen sind und welche an einem anderen Tag erledigt werden können. 

Teile den Lernstoff in überschaubare Portionen ein und plane Pausen ein. Hier eine Vorlage für einen Wochen- und Tagesplan. Verzichte während der Pausen auf Bildschirmzeit. Bewege Dich stattdessen, trinke was, höre oder mache Musik,…

Oder mach Dir eine Liste, was zu tun ist und streiche ab, was Du erledigt hast, damit Du den Fortschritt siehst! Vielleicht hilft Dir diese Vorlage

Verzichte während der Pausen auf Bildschirmzeit. Bewege Dich stattdessen, trinke was, höre oder mache Musik,… Wenn Du beim Lernen Hunger bekommst, ist es sinnvoll in einer Pause etwas zu essen. Am besten eignen sich Obst, Nüsse oder etwas Leichtes, so dass die Konzentration aufrecht erhalten bleibt. Vermeide Softdrinks oder zuckerhaltige Lebensmittel- auch wenn diese kurzfristig viel Energie geben, führen sie dazu, dass die Konzentration sehr schnell wieder absinkt.

Lüfte ab und zu, so dass Dein Gehirn mit genügend Sauerstoff versorgt ist.

Achte darauf, dass Dein Arbeitsplatz frei von ablenkenden Sachen ist, z.B. Smartphone weglegen.

Belohne Dich für Deine Anstrengung (z.B. ein leckeres Getränk, eine kleine Entspannungsübung oder ein Gedanke wie „Das habe ich gut gemacht!“).

Falls Du es nicht schaffst mit der Arbeit zu beginnen, bleibe am Arbeitsplatz sitzen. Überlege dann: Was ist jetzt zu lernen oder zu bearbeiten? Was ist daran schwierig? Welche schulischen Arbeiten könnten Freude bereiten oder sind angenehmer? Was oder wer könnte mir helfen? Auf diese Art und Weise beginnst Du, Dich mit dem Stoff auseinander zu setzen (Du musst immerhin ins Buch oder Heft schauen).

Sich selbst motivieren

Um Deine Motivation zu erhöhen, kannst Du z.B. Folgendes tun:

Mache Dir klar und notiere vielleicht ein paar Stichworte, welche persönlichen Ziele Du hast (z.B. mit den Freund*innen in einer Klasse bleiben, englische Videos ohne Untertitel verstehen)!

Plane die Schritte beim Lernen so, dass Du sie auch erreichen kannst (z.B. lieber viermal pro Woche 10 Vokabeln als einmal 40 Vokabeln lernen).

Denke an Deine Stärken und sieh sie unabhängig vom schulischen Erfolg!

Mache Dir die Rahmenbedingungen für die Arbeit so angenehm wie möglich.

Manchmal ist es leichter, mit einer angenehmeren Tätigkeit zu beginnen und im Wechsel unangenehmere und angenehmere Arbeiten zu erledigen.

Überlege Dir eine Belohnung, die Du Dir nach getaner Arbeit gönnst! Z.B.: „Nach dem Lernen telefoniere ich mit meiner Freundin.“

Richte den Blick auf das, was Du schon geschafft hast und betrachte nicht so sehr die noch zu bearbeitende Menge! Betrachte den Unterschied, was Du am Anfang der Lernphase konntest (nicht konntest) und was Du nun bereits beherrschst. Lobe Dich selbst dafür!

Zeige jemandem, was Du gearbeitet hast oder lass Dich von jemandem abfragen.

Bereite am Ende einer Lerneinheit schon die nächste vor. Es wird bereits eine positive Erwartung und Arbeitsmotivation für die nächste Lernphase geschaffen und das „lästige Anfangen“ wird dadurch vielleicht erleichtert.

Falls trotz verändertem Lernverhalten eine Note mal nicht so gut wie erhofft sein sollte, lass Dich nicht entmutigen. Vielleicht musst Du einfach noch länger durchhalten, bis sich Dein Lernen auf die Noten auswirkt. Bestimmt sind in der Arbeit Fortschritte sichtbar, die sich durch Dein Lernen ergeben haben. Überlege, was Du für die nächste Arbeit noch anders machen kannst und suche nach Möglichkeiten, einen Ausgleich zu schaffen (z.B. Mitarbeit).

Such Dir jemanden, der Dir helfen kann, wenn Du etwas nicht verstehst (siehe Abschnitt: “sich beim Lernen Unterstützung holen”).

Tagesablauf strukturieren

Mit großer Wahrscheinlichkeit ist Dein Vormittag durch den Distanzunterricht (Stundenplan) bereits seitens Deiner Schule geplant. Falls nicht setze Dich täglich mit Deinem/r Klassenlehrer*in oder Deinem/r Fachlehrer*in in Verbindung, sie/er kann Dir sicher behilflich sein, welche Arbeitsaufträge Du heute erledigen sollst.

Bevor es losgeht, solltest Du Deine gewohnte Morgenroutine durchführen. Ein kleiner Vorteil ist, dass Du Dein Frühstück ein wenig länger genießen kannst als sonst, da der Schulweg derzeit entfällt.

Auch um konzentriert dem Video-Unterricht folgen zu können, ist es wichtig, dass Du einen ruhigen und aufgeräumten Arbeitsplatz hast, idealerweise immer derselbe. Leg dort vor der Stunde übersichtlich alles bereit, was Du für den Unterricht brauchst, zum Beispiel Laptop oder Tablet, Passwörter und Zugangsdaten, Stifte, Lineal, Bücher, Arbeitsblätter. Vermeide Ablenkungen, auch wenn es schwerfällt. Konzentriere Dich auf den Unterricht und sag Dir: „Jetzt ist meine Unterrichtszeit!“

Nicht immer bist Du im sogenannten „Liveunterricht“, es ist durchaus möglich, dass Deine Lehrer*innen Dir Arbeitsaufträge geben, die Du in einer bestimmten Zeit erledigen sollst. Hierbei ist es hilfreich, wenn Du Dir einen Wochenplan erstellst (siehe auch „Lernen und Arbeitsaufträge bewältigen“). Zuhause gibt es keinen Schulgong. Versuche trotzdem, Dir einen festen Tagesablauf zu geben. Wann sind Unterrichts-/Arbeitszeiten und wann beginnt deine Freizeit? Leg auch mal eine Pause ein und bewege Dich. Wie beim Arbeiten in der Schule werden Dir manche Aufgaben leicht fallen, für andere Aufgaben wirst Du Dich mehr anstrengen müssen. Sei nicht zu ungeduldig. Wenn Du mittendrin merkst, dass eine Aufgabe tatsächlich schwieriger ist, gib nicht gleich auf. Geh einfach erst einmal zur nächsten Aufgabe über. Sammle Deine Fragen für den nächsten Kontakt mit Deinem/r Lehrer*in oder mit anderen Schüler*innen Deiner Klasse.

Wähle Dir einen Spruch, der Dich während der Zeit des Homeschoolings zu Hause begleitet und motiviert.

Jeder Schultag hat auch ein Ende, achte darauf, dass Du einen festen Zeitpunkt hast, an dem Du nichts mehr für die Schule tust. Morgen ist ein neuer Tag.

 

Chats verantwortungsbewusst nutzen

Wir sind alle besonders angehalten, die physischen Kontakte zu anderen Menschen auf ein Minimum zu reduzieren. Es bietet sich also an, persönliche Kontakte besser über andere Wege wie soziale Medien, Telefon oder Videotelefonie zu pflegen.

Haltet Euch an Vereinbarungen zum Umgang mit (Klassen-)Chats und Social Media, die in der Schule bestimmt schon getroffen wurden.

Mehr denn je ist es nun wichtig, miteinander freundlich und wertschätzend im (Klassen-) Chat umzugehen. Dafür kann sich jeder von Euch einsetzen!

Denkt (wie immer) nach, bevor Ihr etwas postet, ob es jemanden verletzen könnte oder geschmacklos ist bzw. gegen die Menschenwürde verstößt.

Falls andere Dich unfair behandeln oder mobben, kannst Du Folgendes tun:  “Erste Hilfe bei (Cyber)Mobbing” . Weitere Informationen zum Thema “Hilfe bei (Cyber)Mobbing” findest du unter   https://www.pi-muenchen.de/aktiv-gegen-cybermobbing-an-schulen/

Haltet zusammen und macht Euch Mut! Unterstützt Euch gegenseitig in der Bewältigung der Lernaufgaben.

Es dürfen keine Gerüchte verbreitet werden, verzichtet auf Sensationsmeldungen! Schlechte Nachrichten gehören nicht in einen Klassenchat!

Nachrichten mit der Aufforderung, sie weiterzuleiten (Kettenbriefe) enthalten oft falsche Meldungen, verbreiten Angst oder sind mit Drohungen verbunden. Leitet diese nicht weiter und sprecht mit einem Erwachsenen darüber. Weitere Informationen zu Kettenbriefen: klicksafe.de/themen/kettenbriefe-in-whatsapp

Tipps für Eltern, Umgang mit Problemen: klicksafe.de/

Vielleicht kannst Du die Situation auch nutzen, mit einer Person Kontakt aufzunehmen, mit der Du schon länger keinen Kontakt mehr hattest, die neu in der Klasse ist oder die nicht so viele Freund*innen hat.

Sich bewegen und Sport machen

Um gesund und gut gelaunt zu bleiben, ist Bewegung wichtig. Auch Stress kann durch Bewegung abgebaut werden. Auch in der Wohnung kannst Du Dich bewegen (z.B. auf der Stelle laufen, Liegestützen, Sit-Ups, Seilspringen) oder mit einer/m Freund*in Sport im Freien machen. Im Internet findest Du weitere Beispiele. Wenn Du außerhalb der Wohnung Sport treibst, z.B. alleine oder mit einer/m Freund*in Fußball spielst oder joggst, musst Du berücksichtigen, welche Hinweise es jeweils zum Kontakt mit anderen Personen gibt.

Anregungen und Angebote für Sport und Bewegung zuhause findest Du z.B. hier: 

– Linksammlung der Initiative in form

– Fitbleiben mit Übungen und Live-Videos unter www.aha.li/corona-sport

buntkicktgut.de bietet täglich neue Infos und Shows zu Fußballthemen

Sich beschäftigen, so dass es Spaß macht und gut tut

Sammle ggf. zusammen mit Deinen Eltern, welche Tätigkeiten momentan möglich sind und Dir Spaß machen und lege eine Liste an, die Du immer ergänzen kannst, wenn Dir etwas einfällt.

Begrenze zusammen mit Deinen Eltern die Zeit an Spielkonsolen, Handy usw. und überlege Dir andere Möglichkeiten. Eventuell hilft es Dir, an Deinem Smartphone ein Zeitlimit für Deine Nutzung von Apps und Websites einzurichten oder eine App zur Zeitverwaltung zu installieren.

Vielleicht ist nun auch Zeit für Dinge, für die ansonsten keine Zeit ist (z.B. Zimmer gestalten, ein Video drehen, Tagebuch schreiben, etwas Neues kochen, was Kreatives machen, lesen.  Tipp: die Münchner Stadtbibliothek bietet derzeit auch Click&Collect an).

 

Sich beim Lernen Hilfe holen

Viele Lehrkräfte bieten Schüler*innen an, bei Rückfragen zum Stoff oder Übungen zu unterstützen. Trau Dich, die Lehrkraft zu kontaktieren, wenn sie Dir dies angeboten hat.

Du hast vielleicht einige Wissenslücken aufzuholen, oder hast in einem Fach besonderen Unterstützungsbedarf, dann gibt es neben den Angeboten der Schule folgende kostenfreie Möglichkeiten in München:

– Der gemeinnützige Verein Studenten bilden Schüler e.V. ist eine durch ehrenamtlich engagierte Studenten betriebene Initiative. Ihre Schwerpunkte liegen auf Einzelunterricht und der Förderung des selbstständigen Lernens.

– Ehrenamtliche Mitarbeiter*innen der InitiativGruppe – Interkulturelle Begegnung und Bildung e.V.  unterstützen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene ausländischer Herkunft auf ihrem Bildungs- und Ausbildungsweg und helfen bei den Hausaufgaben und dem Erlernen der deutschen Sprache. Dieses Angebot richtet sich aber auch an Schüler*innen, die keinen Migrationshintergrund haben.

– Der Zenetti-Treff bietet kostenfreie Nachhilfe für Schüler*innen rund um das Schlachthofviertel an.


Darüberhinaus findest Du auch Online-Nachhilfe:

– Onlineangebot zu Biologie, Chemie, Physik: Auf virtuellen Pinnwänden können Schülerinnen und Schüler Fragen zu Biologie, Chemie, Physik sowie zu MINT-Berufen stellen. Expert*innen (Initiative junge Forscherinnen und Forscher e.V. ijf) beantworten die Fragen dann zeitnah

– Die Corona School ist ein Angebot, bei dem Studierende Schüler*innen per Videochat beim Lernen unterstützen.

– Ein Angebot von ehrenamtlichen Tutor*innen, die Schüler*innen bei Fragen unterstützen, findest Du unter https://naklar.io/

stayschool ist eine Plattform zur Unterstützung von Schüler*innen beim Homeschooling ab der 5. Klasse.

Wenn Du einiges zum Ausdrucken hast, aber keinen Drucker zu Hause, gibt es hier einen kostenlosen Druckservice für Schüler*innen: JIZ München


Wenn Du einen verpassten Stoff nochmal nachlesen und wiederholen möchtest, kannst Du z.B. auf folgenden Seiten Deine Wissenslücken auffüllen:

br.de/mediathek/rubriken/themenseite-schule-daheim-100

binogi.de

de.serlo.org/

bildungsserver.de/onlineressource

anton.app/de/


Schulpsycholog*innen, Beratungslehrkräfte oder Lerncoaches Deiner Schule können Dir auch helfen. Auf der Homepage Deiner Schule findest Du die Kontakte. 

 

Mit psychischen Belastungen, Sorgen und Ängsten umgehen

Erkrankungen wie COVID-19 und seine Auswirkungen können auch psychische Belastungen auslösen. Das ist nachvollziehbar, denn die Situation ist noch immer neu und ungewöhnlich. Manche reagieren mit Verunsicherung, Angst, Reizbarkeit oder Traurigkeit.

Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Belastungen – es gibt keine „richtigen“ oder „falschen“ Gefühle.

Gefühle sind auch nützlich – wie z.B. Angst: Sie kann uns motivieren, dass wir uns bestmöglich schützen (und z.B. nun gründlicher die Hände waschen als sonst). Sehr starke Angst kann uns aber auch lähmen und dazu führen, dass wir weniger gut nachdenken und uns schlechter konzentrieren können.

Unterschiedlich ist auch, was Menschen als hilfreich empfinden. Vielen Menschen hilft Folgendes:

– Gespräche über das, was Dich beschäftigt, können Dich entlasten und Dir zu neuen Sichtweisen sowie Ideen verhelfen. Sprich mit nahestehenden Personen (z.B. mit Mutter, Vater, Geschwistern oder Großeltern, Freunden oder Lehrkräften per Telefon) oder mit Außenstehenden per Telefon- oder Onlineberatung. Manche Ängste entstehen, weil man nicht so genau versteht, was eigentlich los ist. Trau Dich, Deine Fragen zu stellen. Manchmal hilft eine klare Antwort, besser damit umzugehen oder auch die Realität anders zu sehen und Ängste abzubauen. Es kann auch sein, dass es auf Deine Fragen keine klare Antwort gibt, aber Du erfährst dann immerhin, wie die anderen damit umgehen. Bringe das Gespräch auch bewusst wieder auf andere interessante, angenehme oder lustige Dinge. 

Ängste werden oft durch Gedanken (z.B. sich Katastrophen ausmalen) geschürt. Wenn wir uns „Schreckliches“ in Gedanken ausmalen und vorstellen, dann reagieren auch unser Körper und unsere Gefühle so, als wäre die Gefahr wirklich da. Denn Gefühle unterscheiden nicht zwischen echter Realität und unserer Vorstellung. Wenn Du also merkst, dass Deine Gedanken um ein Thema kreisen, das Dir Angst macht, kannst du Folgendes tun: Du kannst diesen Mechanismus selbst beeinflussen, indem Du Deine Gedanken bewusst auf etwas anderes lenkst (z.B. auf die Atmung, auf beruhigende Gedanken oder auf Gedanken, die Dir Mut machen) oder etwas tust, was Dir normalerweise auch gut tut (z.B. malen, Musik hören, Sport, etwas Gutes kochen, einen guten Film ansehen, mit Freunden chatten, basteln). Überlege, wie Du im Kontakt kreativ werden könntest (z.B. sich über Videotelefonie zum gemeinsamen Abendessen verabreden).

  Worte, Bilder und Videos der Berichterstattung in den Medien haben eine Wirkung auf uns. Wenn Dich Medienberichte beunruhigen, sprich mit Deinen Eltern/Bezugspersonen darüber. Stress kann auch entstehen, wenn man sich ununterbrochen informiert. Schränke dies auf bestimmte Zeiten ein und informiere Dich z.B. nur einmal täglich.

  Wenn Du Filme schaust, verzichte auf Filme, die Aufregung zusätzlich schüren. Wähle einen lustigen Film oder z.B. eine Serie aus Deiner Kindheit, die eine gute Stimmung fördern.

– Entspannungsübungen können angenehm sein. Z.B.: Body2Brain App (Android/Apple) mit 15 Übungen für Entspannung für Kinder und Jugendliche; oder diese Anleitungen der Techniker Krankenkasse zum Entspannen für Erwachsene. 

– Sport und Bewegung helfen vielen Menschen bei Belastungen und Stress. 

– Auch Struktur im Alltag (wie z.B. regelmäßige Ess-, Lern- und Schlafenszeiten) kann hilfreich sein.

Einfach Aktivitäten um Stress zu reduzieren findest Du unter: www.coreszon.com/werkzeug-fur-familien/

Informationen, was Du für Deine psychische Gesundheit „in Zeiten von Corona“ tun kannst, findest Du auch auf der Seite corona-und-du.info

 

<b>Dem Gefühl der Einsamkeit oder gedrückter Stimmung gegensteuern</b>

Vielleicht fühlst Du Dich beim Lernen zuhause manchmal etwas einsam, alleine oder niedergeschlagen.

Es gibt einige Möglichkeiten, die dem entgegenwirken können:

– Vereinbare Zeiten (an denen Du Dich normalerweise mit Freunden getroffen hättest), zu denen Du mit Freunden/Verwandten oder anderen vertrauten Personen (video-) telefonierst/chattest.

– Bearbeite schulische Übungsaufträge über Telefon oder Messengerdienste gemeinsam mit Klassenkamerad*innen. Erklärt Euch den Stoff gegenseitig. Das hilft außerdem, den Stoff lange zu erinnern.

– Du kannst Dich mit einem Freund oder einer Freundin verabreden zur gleichen Zeit eine bestimmte Sache zu machen (z.B. einen Film zu schauen, neue Schmink-Tutorials ausprobieren) und dabei über Videotelefonie oder Chat verbunden sein.

– Schlag Deinen Geschwistern oder Eltern eine Aktivität vor, z.B. zusammen ein Kartenspiel zu spielen, gemeinsam backen, gemeinsam alte Fotos anschauen.

– Strukturiere Deinen Tagesablauf (siehe „Tagesablauf strukturieren“). Überlege Dir, welche Aktivitäten momentan möglich sind und Dir Spaß machen und trage sie in den Tagesplan ein. So hast Du etwas zu tun und Einsamkeit und Langeweile treten weniger auf.

– Treibe Sport (siehe „sich bewegen und Sport machen“), um gesund und gut gelaunt zu bleiben. Kurze Sporteinheiten könnten zu einer festen Routine in Deinem Tagesablauf werden.

– Tue Deinem Körper etwas Gutes! Nimm ein Bad, oder koche – vielleicht zusammen mit Deinen Geschwistern oder Eltern –  ein köstliches Essen. Bestimmt fallen Dir noch andere Möglichkeiten ein, wie Du Dich gut um Deinen Körper kümmern kannst.

– Auch wenn Du „nur“ zu Hause bist: Achte auf Dein Äußeres und pflege Dich wie immer!

– Wenn die Sonne scheint: Gehe, wenn möglich, an die Sonne (alleine oder mit der Familie) oder suche, wenn möglich, einen Ort in Deiner Wohnung, an dem Dir die Sonne ins Gesicht scheint. Licht ist wichtig und hellt die Stimmung auf.

– Auch Medien wie Fernsehen, Streaming-Dienste oder Spielekonsolen machen vielen Menschen Spaß und können dazu beitragen, dass wir uns weniger einsam und etwas weniger niedergeschlagen fühlen. Indem Du z.B. eine Serie anschaust, fühlst Du Dich mit den Schauspieler*innen gedanklich verbunden. Indem Du mit Deinen Freund*innen über das Internet ein Spiel spielst, bist Du darüber mit Deinen Freund*innen verbunden. Achte aber darauf, dass Du Deine tägliche Bildschirm-/Medienzeit einhältst. Überlege Dir zusammen mit Deinen Eltern, wie viel Zeit Du täglich vor dem Bildschirm verbringen solltest. Trage die Zeit in Deinen Tagesplan ein und halte Dich an die geplanten Zeiten.

– Erzähle jemandem, dass Du Dich einsam oder niedergeschlagen fühlst. Vielleicht kommt ihr zusammen auf weitere gute Ideen, was an der Situation geändert werden könnte.

Weitere Tipps gegen Depri-Stimmung findest Du auch auf den Seiten der Uni Greifswald.

Konkrete Sorgen gehen Dir durch den Kopf? z.B. wegen Vorrücken auf Probe, Versetzungsgefährdung, Verhalten von Mitschüler*innen, Ansteckungsmöglichkeiten in der Schule? Dann sprich mit einem Erwachsenen darüber, Deinen Eltern, Deiner Klassenlehrkraft, einer Vertrauenslehrkraft in der Schule oder einer Schulpsycholog*in. Du kannst auch bei uns anrufen!

 

Mehrsprachige Informationen und Unterstützungsangebote für Neuzugewanderte
Die jeweils gültige Rechtsverordnungen für Bayern findest Du, in verschiedenen Sprachen, unter

Mehrsprachige Informationen der Bundesregierung zum Coronavirus findest Du hier oder in diesem Beitrag.

Weitere links:

Informationen zum Coronavirus für Geflüchtete

– Informationen mit Zeichnungen (mehrsprachig) von Morgen e.V. München


Beratung in mehreren Sprachen zu Schule und Bildung findest Du in der Bildungsberatung International unter 089 233 26975

Mehrsprachig auf Arabisch, Aserbaidschanisch, Bosnisch, Farsi/Dari (Persisch/Afghanisch), Englisch, Französisch, Griechisch, Kroatisch, Kurdisch, Russisch, Serbisch, Türkisch und Ukrainisch.


Das Bellevue di Monaco bietet Lernhilfe für Geflüchtete jetzt auch digital an. Es werden auch digitale Sprachpartnerschaften organisiert. Der Kontakt ist per WhatsApp und Telefon möglich: 0176 – 455 715 27


Der Psychologische Dienst für Ausländer (Caritas) bietet Beratung auf dari, englisch, griechisch, italienisch, russisch, serbisch, spanisch und türkisch an.

Der Psychologische Dienst der Arbeiterwohlfahrt München bietet Beratung auf türkisch, serbisch, kroatisch, bosnisch und deutsch an.


Wie sich die aktuelle Situation auf geflüchtete Menschen auswirken kann und welche Probleme sich daraus ergeben können, wird in den Videos von Refugio München erklärt.

Was hilft gegen Angst, Nervosität und Langeweile:

auf deutsch

auf englisch / english

auf französisch / français

auf dari / فارسی

auf arabisch / عربي

Telefonische Beratung, Online-Beratung

Möchtest Du gerne mit einem Außenstehenden sprechen? Kreisen Deine Gedanken um ein Thema? Kommst Du nicht zur Ruhe? Hast Du Fragen?

In einer telefonischen oder Mail Beratung bieten Dir z.B. folgende Anlaufstellen eine Möglichkeit zum Gespräch und zur Unterstützung:

Nummer gegen Kummer: für Kinder/Jugendliche :116 111 oder 0800 1110333 (Mo-Sa 14-20 Uhr); Hinweis: Die Beratung findet von Mo bis Fr durch Erwachsene statt, am Samstag nur durch Jugendliche und junge Erwachsene.

Nummer gegen Kummer: für Eltern: 0800 1110550 (Mo-Fr 9-11 Uhr, Di und Do 17-19 Uhr)

Telefonseelsorge: 08001110111, 08001110222, 116 123 (täglich 24 Stunden, Anrufe sind kostenfrei, Mailberatung: Antwort dauert ca. drei Tage; Chatberatung)

Jugendnotmail: Du bist nicht älter als 19? Bei Problemen oder Fragen kannst du dich jederzeit an Jugendnotmail wenden. Diskutiere mit anderen Jugendlichen im Chat oder schreibe eine private kostenlose Nachricht an die Berater*innen. Jede Notmail wird beantwortet und du wirst ernst genommen.

Krisentelefon der AETAS Kinderstiftung: bei allen Fragen zur psychischen Belastung für Kinder und Familien, die durch die Corona-Krise, Quarantäne und Isolation entstehen können, 089 997 40 90 20, (Mo bis Fr 10-13 Uhr);  beratung@aetas-kinderstiftung.de

Beratungsstellen für Eltern, Kinder und Jugendliche (im jeweiligen Stadtviertel): Zuständige Beratungsstelle abhängig vom Wohnort; Beratung bei Fragen des Familienlebens, Erziehungsfragen, Entwicklungsproblemen, Gefährdung und Schutz von Kindern und Jugendlichen etc. 

Zugang zu psychotherapeutischer Unterstützung per Videosprechstunde bei psychischer Belastung auf Grund der bestehenden Pandemiesituation oder einer angeordneten Quarantäne.

Corona-Hotline der Bayerischen Staatsregierung: 089 122220 (tägl. 8-18 Uhr) , bei Fragen zum Corona-Virus

Servicetelefon des Sozialreferats München: 089 233 96833, bei sozialen Notlagen, Vermittlung in Sozialbürgerhäuser, prekäre Wohnsituation, etc.

Onlineberatung für Jugendliche der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung

Krisendienst Psychiatrie München: 0180 6553000 (tägl. 0-24 Uhr); tel. Beratung, ggf. ambulante Krisentermine 

Hilfetelefon sexueller Missbrauch: 0800 2255530, Niemand darf Dir Gewalt antun, Dich schlagen, Dich mit Worten fertig machen, Dich anfassen, wo Du es nicht willst. (Mo, Mi und Fr 9-14 Uhr, Di und Do 15-20 Uhr) Wenn Du dich nicht telefonisch melden kannst oder möchtest, kannst Du eine e-mail schreiben an:  beratung@save-me-online.de, Miese Anmache im Netz, Cybermobbing, Probleme mit Sexting, sexueller Missbrauch, Zusendung von Pornos oder andere sexuelle Übergriffe, Cybermobbing, …: www.save-me-online.de

 www.jmd4you.de: Du lebst noch nicht lange in Deutschland und hast ein Problem? Im Internet unter jmd4you findest du Hilfe.

Jugendinformationszentrum (JIZ) München, 089 550 521 50, Wohnberatung, Rechtsberatung, Auslandsberatung, Übergang Schule-Beruf… info@jiz-muenchen.de – WhatsApp: 0160 – 994 123 94

Staatliche Schulberatungsstelle für München Stadt und Landkreis, 089 5589989-60, e-mail: info@sbmuc.de, Beratung für Schüler*innen, Eltern und Lehrkräfte staatlicher und privater Schulen

Jugendberufsagentur JiBB (Junge Menschen in Bildung und Beruf), Telefonhotline: 089 5454177942
 

Zentraler Schulpsychologischer Dienst (ZSPD), 089 23366500, e-Mail: schulpsychologie@muenchen.de, Beratung für Schüler*innen, Eltern und Lehrkräfte städtischer Schulen

 

Unsere anderen Seiten zu folgenden Themen sind:
 
Das aktuelle Schuljahr– schulpsychologische Anregungen für Eltern: Wie Sie Ihre Kinder unterstützen können…
 
 
Tipps für Schüler*innen zum Distanzunterricht findest du auch in der Informationsbroschüre (pdf) des Instituts für Schulqualität und Bildungsforschung. Wie Eltern das Lernen zuhause unterstützen können, ist hier (pdf) zusammengestellt.
 

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Bitte schreibe an schulpsychologie@muenchen.de oder ruf an unter 089 233 66500.
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